Auslöser für die Regelung: Ein Zug der Westbahn kollidierte im August mit einem Lkw – mehr dazu in: Zug kollidiert mit Lkw (salzburg.ORF.at; 12.8.2019) Seither gilt dort eine Einbahn. 300 Personen- und Güterzüge fahren pro Tag auf der zweigleisigen Strecke – aus und Richtung Salzburg. Für die Zugreisenden hat sich die Sicherheit durch die neue Regelung erhöht. ÖBB-Sprecher Robert Mosser sagt dazu: „Es soll für alle sicherer sein, es ist für alle eine Situation, in der man sich an die Verkehrsregeln zu halten hat.“
Kontrollen bislang zwecklos
Kontrollen der Polizei, Hinweise, Information und Strafen hätten bislang aber nicht geholfen. Der Seekirchner Polizeichef Robert Steiner sagte, dass man die Kontrollen sogar verschärft hätte und viele Organmandate ausgestellt wurden – „der überwiegende Teil sieht die Verkehrsschilder aber nicht.“
Unterführung, Überführung, Schließung?
Ein technisches Planungsbüro erarbeite bereits Möglichkeiten, wie der wichtige Eisenbahnübergang unterhalb der Seeburg modernisiert werden könnte. Alternativen wie eine Unterführung, eine Überführung oder eine Vergrößerung werden bereits seit Jahrzehnten diskutiert. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für die notwendige bauliche Veränderung aus.
Auch Auswirkungen auf Seekirchner Ortszentrum befürchtet
Einschränkungen, Fahrverbote für Fahrzeuge bestimmter Größen oder Gewichtsklassen oder gar eine Schließung der Eisenbahnkreuzung würden auch einen Ausweichverkehr durch Seekirchen auslösen und Bewohner schwer belasten, befürchtete Bürgermeister Konrad Pieringer (ÖVP). „Es gibt einen Auftrag vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie – das ist die oberste Eisenbahn- und Sicherheitsbehörde – sie hat die ÖBB bis spätestens 17. April 2023 beauftragt, eine Variante wie eine Überführung oder Unterführung zu beantragen.“ Eine Schließung wolle man aber nicht – „Seekirchen wird alles daran setzen, dass das nicht passiert“, so Pieringer.
Sobald die Varianten für eine veränderte Eisenbahnkreuzung über die beiden Gleise der Westbahn vorliegen, beginnen Verhandlungen zwischen der Stadtgemeinde Seekirchen, der Abteilung Polizei und Verkehr der Bezirkshauptmannschaft Flachgau, ÖBB und Grundeigentümern. Eine Kostenschätzung für die neue Eisenbahnkreuzung gibt es noch nicht.
Peter Obermüller, salzburg.ORF.at