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Flugbild: Gerald Lehner
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Wirtschaft

Mölltaler Gletscher: „Skibetrieb durch Slowaken problemlos“

Auf dem Mölltaler Gletscher zwischen dem Gasteiner Tal (Pongau) und Oberkärnten habe die Skisaison nun planmäßig begonnen, sagt der Bürgermeister der zuständigen Kärntner Gemeinde Flattach. Er tritt Gerüchten in der Tauernregion entgegen, durch den Verkauf des Skigebietes an Slowaken gebe es organisatorische Probleme.

Seit Wochen gab es in der Tauernregion neben Oberkärnten auch auf Salzburger Seite in Gastein das Gerücht, der Skizirkus auf dem Mölltaler Gletscher sei in Gefahr. Weil die Investoren aus der Slowakei nach dem Ankauf des Gebietes einige Probleme bei der sommerlichen Revision und Reparatur der Anlagen gehabt hätten.

Unsinn, sagt dazu Kurt Schober, der Bürgermeister in Flattach (Unabhängige Liste). Alle Einheimischen hätten weiter ihre Jobs, hier ändere sich nichts: „Aus meiner Sicht wundern mich solche Gerüchte. Alle Revisionen wurden planmäßig durchgeführt. Die Slowaken haben hier eine Diplomingenieurin als Betriebsleiterin im Einsatz. Frau Hegerova ist auch für uns immer erreichbar, wenn die Gemeinde etwas braucht.“

„Verkauf kam verdammt schnell“

Im vergangenen Sommer haben der Zillertaler Liftunternehmer Heinrich Schultz und der Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner nach fast 40 Jahren das Skigebiet Mölltaler Gletscher an ein Konsortium aus der Hohen Tatra in der Slowakei verkauft: „Tatry Mountain Resorts“ nennt sich die bisher wirtschaftlich auch in Tschechien und Polen sehr aktive Gesellschaft. Sie hat neben dem Mölltaler Gletscher-Skizirkus auch die Seilbahn beim Ankogel im benachbarten Mallnitz gekauft – ebenfalls direkt an der Gemeinde- und Landesgrenze zu Gastein in Salzburg.

Die slowakischen Manager wollen die geschäftliche Lage nun über den kommenden Winter und im Frühjahr genauer sondieren und studieren, um neue Investitionen und Geschäftsideen zu planen, so Bürgermeister Schober: „Das war für uns auch verdammt schnell, muss ich sagen, wie dieser Verkauf zustande kam. Die Leute von der neuen Führung auf dem Gletscher sprechen alle Deutsch. Sie sind sehr zugänglich und offen. Man kann mit ihnen alles ausreden.“

Fotostrecke mit 5 Bildern

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Aktuelles Foto kurz nach Saisonbeginn am 10. Oktober 2019: Bergstation zwischen Schareck-Hauptgipfel und Baumbachspitze. Rechts: Erste Piste. Die Gesamtfläche unter dem Lift kann noch nicht genutzt werden.
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März 2019 mit massenweise Alt- und Neuschnee auf dem Mölltaler Gletscher.
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Schareck mit dem Mölltaler Gletscher auf Kärntner Seite (Bildmitte). Rechts: Rauriser Sonnblick mit der Wetterstation.
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Herbst 2019 mit aperen Gletscherresten vor dem ersten Neuschnee.
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März 2019 mit massenweise Alt- und Neuschnee. Westflanken des Schareck über dem Sieglitztal bei Gastein. Mölltaler Gletscher-Skigebiet rechts oben.

Dieser Skizirkus sei wirtschaftlich sehr wichtig für die sonst eher strukturschwache Region Oberkärnten, betont Schober. Insgesamt 80 fixe und ganzjährige Jobs biete der Mölltaler Gletscher, im Winter kommen noch Saisonarbeiter dazu.

Viele Variantenfahrer fahren nach Gastein hinunter

Das Skigebiet auf Kärntner Seite des Schareck hat Bedeutung auch für Salzburg, weil über die steile Nordostflanke immer mehr Freerider und Snowboarder auch nach Sportgastein abfahren. Die Route galt international lange als Geheimtipp und ist heute bei stabilen Verhältnissen beliebt.

Die Variantenfahrer kommen dann mit Privatautos, Bussen und Bahn wieder zurück durch den ÖBB-Tauerntunnel nach Mallnitz und Flattach in Kärnten. Bis es heuer wieder so weit ist, dürfte es noch Wochen oder Monate dauern. Weil es nur in der Gipfelregion derzeit genügend Schnee zum Skifahren gibt.

Die Anbindung des Mölltaler Gletschers mit einer eigenen Seilbahn aus Gastein scheitert seit Jahrzehnten an der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern, die hier auf Salzburger Seite des Alpenhauptkammes verläuft.

Vielerlei Lift- und Hotels in Osteuropa

Die nun neu in der Tauernregion aktive Gesellschaft „Tatry Mountain Resorts“ betreibt schon länger fünf Skigebiete in der Slowakei, Tschechien und Polen auch noch zwei Wasserparks in der Slowakei, einen Vergnügungspark in Polen, zwei Golfplätze in Tschechien und insgesamt 15 Hotels.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at