Talstation Gaißau-Hintersee
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Wirtschaft

Gaißau-Hintersee: Konkurs eröffnet

Das Skigebiet Gaißau-Hintersee (Tennengau) ist zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre insolvent. Beim Landesgericht Salzburg wurde Donnerstag ein Konkursverfahren über die mehrheitlich in chinesischem Besitz befindlichen „Gaissauer Bergbahn GmbH“ eröffnet.

Das teilten die Gläubigerverbände AKV und KSV1870 in Aussendungen mit. Den Antrag hatten acht Grundeigentümer gestellt, weil das Unternehmen die Pacht nicht mehr zahlte. Laut KSV betragen die Schulden rund 1,8 Millionen Euro. Bereits im Mai hatten die Österreichischen Bundesforste (ÖBF) als der größte Grundbesitzer im Skigebiet auf Vertragsauflösung mit den Bergbahnen geklagt.

Investor kündigte Millioneninvestitionen an

Das in der Nähe der Stadt Salzburg gelegene Skigebiet mit neun Liften ist für die Gemeinden Krispl-Gaißau und Hintersee (Fachgau) wirtschaftlich wichtig. Es verfügt über keine künstliche Beschneiung und ist deshalb von Naturschnee abhängig. Anfang 2017 wollte der chinesische Mehrheitseigentümer J&Y Holding Group Ltd. das Unternehmen über eine Insolvenz entschulden und sanieren, Geschäftsführer Zhong Hui Wang kündigte als nächsten Schritt Millioneninvestitionen an, allen voran in die künstliche Beschneiung. Im Sanierungsverfahren erhielten die Gläubiger eine 30-Prozent-Quote.

Land zu Förderungen bereit

Seither ist aber nichts mehr passiert. Im vergangenen Winter standen die Lifte trotz bester Verhältnisse still. Und auch für die kommende Saison dürfte es wenig Hoffnung auf einen Betrieb geben, weil es den Bergbahnen an Personal fehlt und notwendige Revisionsarbeiten nicht durchgeführt wurden. Wie es weitergeht, ist unklar. Das Land Salzburg wäre auf jeden Fall bereit, bei Vorliegen eines Betriebskonzeptes Investitionen in Lift- und Beschneiungsanlagen mit maximal zwei Millionen Euro zu fördern. Die erste Tagsatzung im Konkursverfahren wurde für 15. Jänner anberaumt.

Die „Gaissauer Bergbahn GmbH“ befindet sich seit 2016 zu 75 Prozent im Besitz der chinesischen J&Y Holding Group Ltd. in Peking. Der frühere Haupteigentümer Gernot Leitner ist mit seiner Masterconcept Consulting GmbH mit acht Prozent beteiligt. Zehn Prozent hält der Hinterseer Hotelier Albert Ebner, sieben Prozent besitzt die SPDM GmbH in Wien.