Protestaktion der Leitungs-Gegner
ORF
ORF
Chronik

380 kV: Protest gegen „Enteignung von Flächen“

In Hallein (Tennengau) begannen am Montag die behördlichen Verfahren betreffend der notwendigen Grundstücke für die geplante 380 KV-Leitung durch Salzburg. Mehrere Grundstückseigentümer setzen sich weiter zur Wehr. Nun aber drohe ihnen die „Enteignung ihrer Grundstücke“.

Begleitet wurde am Montag der Verhandlungsbeginn erneut von Protestaktionen. Lautstark formierten sich die Freileitungs-Gegner vor der Halleiner Bezirkshauptmannschaft. Die drohenden Enteignungen der Grundbesitzer regen auf, in erster Linie natürlich die Betroffenen selbst. „Die fahren über uns drüber, ohne Wenn und Aber. Das ist eine Schweinerei“, ärgerte sich der Grundstückseigentümer Reinhold Seling aus Bad Vigaun (Tennengau). „Es ist eine Katastrophe, wie Politik und Wirtschaft mit uns umgehen“, sagte Thomas Seling, Grundstückseigentümer aus Bad Vigaun.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Protestaktion der 389-kV-Gegner vor der Bezirkshauptmannschaft Hallein
ORF
Protestaktion der Leitungs-Gegner
ORF
Protestaktion der 389-kV-Gegner vor der Bezirkshauptmannschaft Hallein
ORF
Protestaktion der 389-kV-Gegner vor der Bezirkshauptmannschaft Hallein
ORF

Verhandlungstag eins: Grundstücke in Kuchl geprüft

In den ersten Verhandlungen ging es am Montag um die Grundstücke im Gemeindegebiet von Kuchl. Austrian Power Grid (APG) als Projektbetreiber betonte am ersten Tag, in den Verhandlungen auf die Grundstückeigentümer zugehen zu wollen. „Wir reichen nach wie vor die Hand und sind nach wie vor gesprächsbereit, auch mit jenen Grundstückseigentümern, die bis jetzt noch keine privatrechtliche Einigung mit uns erzielt haben“, sagte Wolfgang Hafner, Projektleiter der Salzburgleitung von der Austrian Power Grid.

Wenn keine Einigung, dann droht Enteignung

Kommt es zu keiner Einigung, entscheidet die Behörde über eine mögliche Enteignung. Am Projekt selbst, will man jedenfalls nicht mehr rütteln lassen. „Es wurde ein Ansuchen auf aufschiebende Wirkung gemacht und all diese Anträge wurden abgewiesen. Das heißt, wir können mit dem Bau beginnen und das haben wir auch schon getan, weil die Versorgungssicherheit für ganz Österreich am Spiel steht“, sagte Projektleiter Hafner.

380-kV-Leitung: Protest vor BH

Der Beginn der behördlichen Verfahren zur geplanten 380-kV-Leitung durch Salzbrug war begleitet von einem lautstarken Protest der Leitungs-Gegner.

Leitungs-Gegner: Das ist erst der Anfang eines Protestes

Das sehen die Leitungs-Gegner anders, sie haben weiterhin Hoffnung und wollen das Projekt noch stoppen. „Wackersdorf ist nicht gebaut worden, Zwentendorf ist zwar gebaut worden, aber nicht in Betrieb gegangen und diese Leitung werden wir verhindern“, kündigte der Oberalmer (Tennengau) Landwirt Christian Müller an. „Heute ist nur der Anfang eines sichtbaren Protestes, wir hoffen, dass die Menschen endlich munter werden und sich ihrer Rechte bewusst werden und die auch vehement einfordern“, sagte Franz Köck von der Interessengemeinschaft Erdkabel.

Die Verhandlungen mit den Eigentümern sollen noch mehrere Wochen dauern. Geht es nach den Projektbetreibern, soll die Leitung Anfang 2025 in Betrieb gehen.