Die Nationalsozialisten drängten ihn 1938 sich von seiner jüdischen Frau zu trennen, dann könne er im Land bleiben. Der Piesendorfer Sprengelarzt Theodor Herz lehnte empört ab und musste mit seiner Frau und seiner Tochter Österreich verlassen. Er galt nicht nur als hervorragender Arzt sondern auch als ein Mann der alle gleich behandelte, egal ob ihn die Patienten bezahlen konnten oder nicht.
Lange, schwierige Suche nach lebenden Verwandten
Herz war seiner Zeit voraus und verachtete die Zwei-Klassen-Medizin. Die Familie ließ sich in Argentinien nieder und kam nie mehr in ihre Heimat zurück. Auch in Südamerika arbeitete der Mediziner vorwiegend für die Armen. Die gebürtige Pinzgauerin Waltraud Fox-Wallner, die in Wien lebt, hat schon vor längerer Zeit begonnen zu recherchieren ob Nachfahren von Theodor Herz leben.
Mit Hilfe des kürzlich verstorbenen Präsidenten der Israelitschen Kultusgemeinde, Marco Feingold, seiner Frau Hanna, des Salzburger Historikers Gert Kerschbaumer sowie der beiden Schriftsteller Erich Hackl und O.P.Zier konnten die Enkel und Urenkel von Theodor Herz im Vorjahr ausgeforscht werden, erzählt Fox-Wallner: „Dr. Herz hat einem Onkel von mir nach einem schweren Arbeitsunfall sehr geholfen und ihn über ein Jahr lang höchst engagiert und großteils stationär betreut, ohne dass ihm meine Großeltern viel dafür geben konnten und die spätere Frau meine Onkels hat mich 1991 gebeten, ob ich nicht versuchen könnte herauszufinden, wie das weitere Leben von Dr. Herz verlaufen ist und ob es nicht noch angehörige geben könnte.“
„Dem hochgeschätzen Arzt und Menschenfreund“
Die Angehörigen des 1973 verstorbenen Mediziners sind bereits am Freitag in Salzburg angekommen und am Samstag bei der öffentlichen Gedenkfeier um 16.00 Uhr dabei. Auf der Gedenktafel, die am Nachmittag angebracht wird, heißt es auch ‚Dem hochgeschätzten Arzt und Menschenfreund Theodor Herz‘. Die Gemeinde Piesendorf finanziert die Reisekosten sowie den Festakt am Nachmittag.