Kind sitzt auf einem verrosteten Zaun und blick auf eine Plattenbausiedlung
dpa-Zentralbild
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Soziales

„Jedes fünfte Salzburger Kind arm“

Salzburg liege mit einem Anteil von 22 Prozent bei armen oder armutsgefährdeten Kindern und Jugendlichen nach Wien bundesweit an zweiter Stelle, heißt es bei der SPÖ-nahen Volkshilfe zum „Tag der Kinderarmut“. Der Bundesschnitt liegt laut Statistik Austria bei 18 Prozent.

Armut habe viele Auwirkungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Armut mache krank, einsam und grenze aus, warnt man bei der Volkshilfe. Außerdem verbaue sie Chancen auf Bildung und zerstöre Mut und Selbstbewusstsein, so Ingrid Riezler von der Volkshilfe. In Salzburg leben 110.000 Kinder und Jugendliche, die jünger sind als 19 Jahre. Und jedes fünfte Kind davon sei arm oder armutsgefährdet. Diese Entwicklung sei erschreckend, so Riezler: „Das sind Kinder hier in Salzburg, Kinder hier in Österreich. Kinder in unserer Nachbarschaft. Daher ist das kein Thema auf einem anderen Kontinent, oder in armen Ländern.“

Betroffen seien vor allem Kinder Alleinerziehender oder besonders kinderreiche Familien. Immer wieder melden sich Familien um Unterstützung bei der Volkshilfe weil zum Beispiel das Kindergartengeld, ein Schulausflug oder notwendige Therapien nicht mehr bezahlt werden können, sagt Riezler.

Volkshilfe fordert steuerliche Entlastung für Familien

In Einzelfällen kann geholfen werden, allerdings sei dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Sachleistungen wie Kinderbetreuung, Mittagessen und Therapien müssten kostenlos sein und Familien steuerlich entlastet werden, fordert die Volkshilfe-Präsidentin.