Diese Debatte gibt es mittlerweile seit Jahren in jedem Herbst. 100.000 Skifahrer, private ebenso wie organisierte Trainingsgruppen vor allem aus dem Nachwuchsbereich, nutzten im Vorjahr das Schneeband auf der Resterhöhe. Betreiber sind die Kitzbühler Bergbahnen. Für sie stimme auch der „ökologische Fußabdruck“ in 1.800 Meter Seehöhe als Alternative zum aufwendigeren und teureren Gletschertraining, sagte Bergbahnenchef Josef Burger.
Schneedepots mit Planen vor Sommerhitze geschützt
Restschnee aus der vergangenen Saison, in der es extrem viel Schnee gab, wird zusammengeschoben, mit isolierenden Planen abgedeckt und so über den Sommer gebracht. Man habe heuer nicht einmal 13 Prozent der Schneemenge verloren – trotz der Hitzewelle. Das alles sei nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich, sagte Burger: „Wir konservieren Wasser und Energie und bereiten den Schnee dann auf. So können wir sehr frühzeitig wieder entsprechendes Skivergnügen anbieten.“ Das sei zudem günstiger und umweltfreundlicher als Schneekanonen.

Wolfgang Viertler (Liste Viertler) ist Bürgermeister von Mittersill und sitzt im Aufsichtsrat der Kitzbühler Bergbahnen. Dass das einsame Schneeband in 1.800 Metern für Irritationen sorgt, weiß er: „Wir wissen von Bikern, die da raufgekommen sind und dachten, sie seien bei der versteckten Kamera.“
Resterhöhe zieht viele Fans an
Mit dem frühen Saisonstart sorgen die Kitzbühler Bergbahnen für Aufregung. Wirtschaftlich zahlt sich das Schneeband für die Bergbahnen aus. Doch es stößt auch auf Kritik.
Renaturierung als Ausgleich
Den Grünen im Land und in Mittersill ist das dennoch zunehmend ein Dorn im Auge. Es sei mehr als ein Kopfschütteln, sagte die Mittersiller Grüne Renate Holzer: „Wenn es jetzt so warm ist, dann schmilzt da auch was weg. Und man könnte das Schneedepot ja auch aufbewahren für die Weihnachtszeit, in der man es wirklich brauchen könnte“, sagte Holzer. Dass die Bergbahnen als Ausgleich für das umstrittene Schneeband ein drei Hektar großes Hochmoor renaturieren, kann die Grünen auch nicht wirklich trösten.