Gesundheit

Apotheker klagen über steigende Kosten

Sinkende Einnahmen bei gleichzeitig mehr Aufgaben und steigenden Kosten – In dieser Klemme sehen sich die heimischen Apotheker bei einer Tagung in Salzburg, denn seit 2004 seien ihre Einnahmen aus dem Medikamentenverkauf deutlich hinter der Inflation zurückgeblieben, was real weniger Einnahmen bedeutet.

Die wirtschaftliche Lage der Apotheken sei zunehmend angespannt, sagt Christina Sadlo, Salzburger Vertreterin im österreichischen Apothekerverband: „Unser Problem ist, dass im Zeitraum von 2004 bis 2018 der Verbraucherpreisindex um 30 Prozent gestiegen ist, unsere Vergütung aber nur um 20 Prozent. Das heißt unsere Vergütung ist real gesunken.“

Gerade die Preise für massenhaft verkaufte Medikamente seien in den letzten Jahren stark gesunken. Das lasse sich durch Einnahmen mit extrem teuren Spezialmedikamenten nicht aufwiegen, so die Apotheker-Vertreterin. Gleichzeitig steige der Aufwand, denn die Apotheker müssten vor allem wegen Wechselwirkungen von Medikamenten immer mehr beraten. Die Kunden würden schließlich immer älter und müssten mehr verschiedene Substanzen einnehmen.

Gesundheitskasse um Apothekerzunkunft nicht besorgt

Deshalb brauche es eine Reform der Vergütung für die Apotheken, verlangt Sadlo. „Deutschland ist da ein Vorbild, die haben schon vor längerer zeit ein Honorarsystem eingeführt, dass pro Medikament, pro Beratung ein Grundbetrag gegeben ist, der den Apotheken ein Überleben sichert“, sagt die Salzburger Apothekerin. Der Salzburger Andreas Huss, oberster Arbeitnehmervertreter in der Gesundheitskasse, sieht die Lage dagegen nicht so dramatisch: Zwar stimme es, dass Apotheken durch sinkende Preise bei gängigen Medikamenten weniger Einnahmen haben. Viele Apotheker würden das mit dem Verkauf etwa von Nahrungsergänzungsmitteln aber kompensieren, sagt Huss und macht sich um die wirtschaftliche Zukunft der Apotheken keine Sorgen.