Steinkrebs
ÖBB/Revital
ÖBB/Revital
Verkehr

Steinkrebse behindern Hochleistungsbahn

Unter Naturschutz stehende Krebse im Steinbachgraben (OÖ), einem Deponiestandort für Aushubmaterial des geplanten Eisenbahntunnels zwischen Köstendorf und Hallwang (beide Flachgau), bereiten den Bundesbahnen Probleme. Die Suche nach einer alternativen Lösung dürfte das Projekt um mindestens ein halbes Jahr verzögern.

Der eingereichte Deponiestandort im Steinbachgraben ist aus ökologischen Gründen nicht genehmigungsfähig, ergab das Verfahren zur Prüfung der Umweltverträglichkeit. Laut einem Sachverständigen könne für die hier lebenden, streng geschützten Steinkrebse kein ausreichender Schutz garantiert werden.

Das Verkehrsministerium beauftragte die ÖBB daher mit der Suche nach einer alternativen Lösung zur Ablagerung des Aushubmaterials beim geplanten Tunnelbau. Die ÖBB betonten, dass das eingereichte Projekt der Bahnstrecke zwischen Köstendorf und Salzburg außer Zweifel stehe und auch der eingereichte Deponiestandort im Westen des Bauvorhabens nicht betroffen sei. Die Deponierung des Tunnelausbruchsmaterials im Osten aus Köstendorf müsse aber neu geplant und beurteilt werden. Das Unternehmen geht dabei von einer Verzögerung des UVP-Verfahrens von mindestens einem halben Jahr aus, sagt ÖBB-Sprecher Robert Mosser.

Krebsvorkommen dürfte weitere Verzögerung verursachen

Die 21,3 Kilometer lange Hochleistungsbahnstrecke zwischen Köstendorf und Salzburg soll die Kapazitäten der Westbahnstrecke erweitern und ein besseres Angebot im nationalen und internationalen Personen- und Güterverkehr ermöglichen. 16,5 Kilometer sollen in einem zweiröhrigen, jeweils eingleisigen Tunnel verlaufen. Anrainer der Tunnelbaustelle in Köstendorf befürchten unzumutbare Belastungen während der rund 14 bis 15 Jahre dauernden Bauphase.