Insolvenz Thomas Cook – Flughafen Frankfurt
APA/dpa/Silas Stein
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Wirtschaft

Nach Cook-Pleite: Große Verluste für Hotels

Allmählich werden die finanziellen Verluste durch die Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook deutlicher. Salzburger Hoteliers klagen über Verluste von mehreren zehntausend Euro. Es betrifft dabei Unternehmer inngebirg ebenso wie jene in Sommerfrischedestinationen wie am Wolfgangsee.

Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) zählt im Sommer 750.000 Nächtigungen, 100.000 wurden über den Reiseveranstalter Thomas Cook lukriert. Ein Teil davon ist nun abzuschreiben. „Von den 100.000 Übernachtungen geht es jetzt um die Außenstände noch vom August und zum Großteil vom September. Im Ort sind rund 20 Unternehmen betroffen, mit einem Gesamt-Außenstand von 800.000 Euro“, sagte Wolfgang Breitfuss, Tourismusdirektor von Saalbach-Hinterglemm.

60.000 Euro Verlust für ein Hotel nach Cook-Pleite

In der Region sind mehrere Hotels betroffen: Beispielsweise das Hotel Sonne in Saalbach-Hinterglemm, im Sommer ist es dabei, sich als Wander- und Familienhotel zu etablieren, dabei setzte der Hotelbetrieb auch auf die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern wie Thomas Cook. Dessen Pleite schlägt sich nun auch in der Buchhaltung des Hotels nieder. „Das werden 60.000 Euro sein, die wir verlieren. Was wir davon bekommen werden, wissen wir nicht genau“, schilderte Camilla Schwabl, Hotelbesitzerin in Saalbach-Hinterglemm.

Wolfgangsee: Nur vier Hotels berichten von Cook-Verlusten

In den Sommerfrische-Destinationen rund um den Wolfgangsee mit St. Gilgen, Strobl und St. Wolfgang ist die Situation weit weniger prekär. Lediglich vier Hotels haben hier Verluste zu verkraften. Für den einzelnen Betrieb ist es dramatisch, weil es hier finanzielle Auswirkungen hat. Insgesamt geht es um 70.000 Euro Außenstände, von denen man keine Ahnung hat, ob sie einbringbar sind", sagte Hans Wieser, Geschäftsführer der Wolfgangsee Tourismus.

Doch generell profitiert man rund um den Wolfgangsee bei einer Million Nächtigungen im Jahr von einem anderen Buchungsverhalten. Laut Touristiker Wieser gibt es keine Reiseveranstalter vor Ort, Hoteliers würden vom Direktvertrieb profitieren.

Wintersaison: 1,6 Millionen Nächtigungen in Saalbach

In Saalbach will man aus der Cook-Pleite jedenfalls Lehren ziehen. Hoteliers wollen nach der Insolvenz des Reiseveranstalters wieder verstärkt auf Direktvertrieb setzen.

Saalbach arbeitet künftig wieder mit Vorauskasse

Der Tourismusdirektor von Saalbach-Hintgerlemm, Wolfgang Breitfuss, will künftig mit Reiseveranstaltern nur mehr mit Vorauskasse zusammenarbeiten. „Zuerst das Geld und dann darf der Kunde auf Urlaub kommen.“ Die Wintersaison ist nicht mehr weit entfernt und die bringt dem Ort wieder 1,6 Millionen Nächtigungen.