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Land drängt auf Wohnungen über Märkten

Das Land will bei der Genehmigung von Verkaufsflächen einen neuen Weg einschlagen. Neue Flächen werden nur dann genehmigt, wenn die Handelskonzerne Wohnungen auf den flachen Gebäuden akzeptieren – vorausgesetzt, die Umgebung ist als Wohngebiet geeignet.

Ein aktuelles Beispiel für die Genehmigung einer Erweiterung einer Verkaufsfläche, die an die Bedingung vom Bau von Wohnungen geknüpft ist, ist das SPAR-Gebäude in Obertrum (Flachgau). Das Unternehmen will vergrößern, im Gegenzug sollen knapp 40 Wohnungen auf dem Gebäude errichtet werden. Der Einkaufsmarkt soll abgerissen und vergrößert werden. Statt 600 Quadratmetern Verkaufsfläche sind 1.000 Quadratmeter vorgesehen. Die Genehmigung von neuen Flächen ist wegen der Auswirkungen auf die Kaufkraft in der Region immer eine heikle Angelegenheit.

Wohnbau über Märkten: Wohnungen für junge Menschen

Weil die Fläche ohnehin schon verbaut ist und Parkplätze vorhanden sind, will die Gemeinde Obertrum die Gelegenheit nutzen und auf dem neuen, größeren Einkaufsmarkt sollen 36 Wohnungen gebaut werden. „Unser Wunsch ist, dass hier ein Konzept des jungen Wohnens entsteht. Das sollen Wohnungen sein, die zwischen 30 und 42 Quadratmeter groß sind, die leistbar sind und nach den Wohnbauförderungskriterien zumindest vermietet werden können, damit hier auch Mietzuschüssen möglich sind. Wir wollen jungen Menschen, die von zu Hause ausziehen, eine Möglichkeit bieten, in Obertrum zu bleiben“, sagte der Bürgermeister von Obertrum, Simon Wallner (ÖVP).

Land drängt auf Wohnbauoffensive auf Supermärkten

Das Land Salzburg will bei der Genehmigung von Verkaufsflächen einen neuen Weg einschlagen: Neue Flächen werden nur dann genehmigt, wenn die Handelskonzerne Wohnungen auf den flachen Gebäuden akzeptieren.

Land drängt auf intensive Nutzung von Flächen

Wo die Gemeinden in der Vergangenheit Gewerbegebiete ausgewiesen haben, sind oft keine Tischlerei-, Schlosserei- oder ähnliche Betriebe entstanden, sondern große Einkaufsmärkte mit zahlreichen asphaltierten Parkplätzen. Deshalb will das Land künftig beim Wunsch nach neuen Handelsflächen darauf drängen, dass die Gebäude nicht länger nur zum Einkaufen genutzt werden. „Wenn wir von Bodenversiegelung sprechen und bisher nur über die Quadratmeter von Verkaufsflächen diskutiert haben, dann ist mir das viel zu wenig. Das Gesamtkonzept und die Gesamtnutzung von Flächen müssen passen. Das Modell von Märkten und Wohnbau ist für Salzburg sicher der richtige Weg“, sagte der für Raumordnung zuständige ÖVP-Landesrat Josef Schwaiger.

Das neue Gebäude soll rund elf Meter hoch sein, mit 36 Wohnungen auf zwei Geschossen über dem Einkaufsbereich. Vorgesehen ist auch eine Tiefgarage. Vom SPAR-Konzern hieß es auf ORF-Anfrage, das Projekt in Obertrum befinde sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium, deshalb könne das Unternehmen derzeit noch nicht über die Pläne informieren. Die Gemeinde Obertrum verweist darauf, dass der Einkaufsmarkt an Wohngebiete angrenzt und an den öffentlichen Verkehr angebunden ist.