Supermarktregal im Sozialmarkt
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Soziales

Zulauf zu Sozialmärkten steigt ständig

Mehrere tausend bedürftige Salzburger beziehen ihre Lebensmittel aus Sozialmärkten. Während die Märkte mit übrig gebliebenen Lebensmitteln aus dem Handel gut versorgt werden, ist es vor allem der Transport, der bei den gemeinnützigen Einrichtungen für hohe Kosten sorgt.

100 Tonnen Lebensmittel werden pro Monat im ganzen Land Salzburg an Bedürftige verteilt. Fast 500 ehrenamtliche Mitarbeiter machen das möglich. Sie holen die Waren aus den Supermärkten, sortieren schlechte Lebensmittel aus und verteilen die guten über die Märkte, Tafeln und Busse. Ein logistischer Aufwand, der durch die steigende Zahl der Bezieher höher wird, sagt Ex-Landesrätin und Obfrau der Rollenden Herzen, Tina Widmann: „Wenn man das flächendeckend aufziehen will, dann braucht man dringend Förderungen der öffentlichen Hand.“

Bezieher sind Familien und Pensionisten

Pro Einkauf sparen sich Bezieher bis zu 150 Euro, bezahlen dafür aber meist nur einen symbolischen Euro.

Obwohl immer mehr Menschen die Hilfe nutzen, bleibe immer noch viel Ware übrig, sagt Theresia Wallerstorfer vom Sozialmarkt SoleArt in Straßwalchen (Flachgau): „Die Hemmschwelle ist am Anfang sehr stark am Land, aber wenn die Menschen bei uns sind, merken sie, dass wir uns freuen, wenn sie kommen.“ Unter den insgesamt fast 10.000 Beziehern im Land Salzburg sind vor allem kinderreiche Familien, Alleinerzieherinnen und Pensionisten.

Kosmetische Fehler an Produkten

Die größten Sozialmärkte in Salzburg sind die Flachgauer Tafeln, der Salzburg SOMA, die Laube im Pongau und Pinzgau, SoleArt in Straßwalchen und die Rollenden Herzen, die mit ihren Bussen im Tennengau, Pongau und Pinzgau unterwegs sind.

In keinem der Märkte werden Lebensmittel über dem Mindeshaltbarkeitsdatum weitergegeben. Größtenteils sind es nur kosmetische Fehler an der Verpackung bzw. an Früchten.

Als Grund für die steigenden Zahlen bei den Beziehern nennt Gerhard Steiner von SOMA Österreich steigende Armut, steigende Lebenserhaltungskosten, steigende Mieten und viele Menschen, die nur Teilzeitstellen haben.