Lifte Gaißau-Hintersee
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Wirtschaft

Lifte Gaißau: Insolvenzantrag eingebracht

Acht Grundeigentümer haben Anfang der Woche einen Insolvenzantrag gegen die Bergbahnen Gaißau-Hintersee (Tennengau/Flachgau) bei Gericht eingebracht. Das berichten Salzburger Tageszeitungen.

Der chinesische Mehrheitseigentümer Zhong Hui Wang sei mit den Pachtzahlungen nach wie vor im Verzug, heißt es aus der Gaißau. Schon vor Monaten hat der größte Grundbesitzer im Skigebiet, die Bundesforste, die Auflösung des Vertrags mit dem Manager im Fernen Osten beim Salzburger Landesgericht eingeklagt.

Neustart ohne Akteur aus China?

Neustart ohne Akteur aus China?
Dem Vernehmen nach gibt es dazu bislang aus China weiterhin keine Reaktionen oder Stellungnahmen. In der Region Adnet, Krispl, Faistenau und Hintersee erhofft man sich durch das Insolvenzverfahren die rechtliche Grundlage für einen Neustart des Skigebietes ohne den Schuldner. Sein Unternehmen soll mit Pachtzahlungen massiv im Rückstand sein. Kolportiert wird ein Betrag in niedriger sechsstelliger Höhe. Alle Versuche, an das ausstehende Geld zu kommen, seien bisher nicht von Erfolg gekrönt gewesen.

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Flugbild: Gerald Lehner
Gaißauer bzw. Krispler Seite des Skigebietes mit Spielbergalm, Wieserhörndl und Anzenberg letzte Woche

Bereits im Mai hatten auch die Österreichischen Bundesforste (ÖBF) als der größte Grundbesitzer im Skigebiet auf Vertragsauflösung mit den Bergbahnen geklagt.

„Bis heute wurden weder die offenen Forderungen beglichen noch die vertraglich vereinbarte Bankgarantie erbracht“, sagte ÖBF-Sprecherin Pia Buchner am Mittwoch zur APA. Die Bundesforste haben vor diesem Hintergrund auch eine Versäumnisklage eingebracht, das entsprechende Gerichtsurteil stehe aber noch aus. „Wir prüfen derzeit weitere rechtliche Schritte.“ Auf eine Reaktion aus China habe man bisher vergeblich gewartet.

Wirtschaftsmotor für die Region

Das in der Nähe der Stadt Salzburg gelegene Skigebiet mit neun Liften ist für die Gemeinden Krispl-Gaißau, Hintersee und die ganze Region wirtschaftlich wichtig. Es gibt keine künstliche Beschneiung. Man ist deshalb völlig von Naturschnee abhängig. Der chinesische Geschäftsführer der Bergbahnen, Zhong Hui Wang, hatte Ende 2018 in einer Videobotschaft Investitionen in der Höhe von bis zu 33 Millionen US-Dollar in Aussicht gestellt. Und er wies damals darauf hin, in den vergangenen Jahren bereits mehr als sieben Millionen Euro in den Betrieb des Skigebiets und in die Region gesteckt zu haben.

Dennoch standen im vergangenen Winter die Lifte trotz bester Verhältnisse still. Und auch für die kommende Saison dürfte es wenig Hoffnung auf einen Betrieb geben. Selbst wenn die Eigentümer noch grünes Licht geben sollten: Den Bergbahnen fehlt es an Personal, auch notwendige Revisionsarbeiten wurden nicht durchgeführt.

Landesregierung würde bei Lösung mitzahlen

Das Land Salzburg wäre auf jeden Fall bereit, Investitionen in Lift- und Beschneiungsanlagen mit maximal zwei Millionen Euro zu fördern. „Das setzt aber voraus, dass ein entsprechendes Betriebskonzept vorgelegt wird“, sagte ein Sprecher des zuständigen Landeshauptmanns Wilfried Haslauer (ÖVP) am Mittwoch zur APA.

Eigentümer: Leitner, Ebner neben Wang

Die „Gaissauer Bergbahn GmbH“ befindet sich seit 2016 zu 75 Prozent im Besitz der chinesischen J&Y Holding Group Ltd. in Peking. Der frühere Haupteigentümer Gernot Leitner ist mit seiner Masterconcept Consulting GmbH mit acht Prozent beteiligt. Zehn Prozent hält der Hinterseer Hotelier Albert Ebner, sieben Prozent besitzt die SPDM GmbH in Wien. Im Jänner 2017 stellten die Bergbahnen nach wirtschaftlich turbulenten Jahren einen Antrag auf Insolvenz, um mit einer Entschuldung den Betrieb langfristig abzusichern. Der Sanierungsplan wurde mehrheitlich angenommen. Die Gläubiger erhielten damals eine 30-Prozent-Quote.

Bergbahnen Gaißau Hintersee : Der chinesische Investor Zhong Hui Wang war zu Besuch bei den Bundesforsten in Abtenau
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Mehrheitseigentümer Zhong Hui Wang vor mehr als zwei Jahren bei einem Besuch in Salzburg

Lifte Gaißau: Insolvenzantrag eingebracht

Acht Grundeigentümer haben Anfang der Woche einen Insolvenzantrag gegen die Bergbahnen Gaißau-Hintersee (Tennengau/Flachgau) bei Gericht eingebracht. Das berichten Salzburger Tageszeitungen.