Die Ermittler haben noch kaum Anhaltspunkte für das Motiv des mutmaßlichen Täters, ein ebenfalls 19-jähriger Afghane. Dieser hat bisher in mehreren Vernehmungen geleugnet, dass er mit dem Tod seines Freundes etwas zu tun habe. Er habe sich vor der Tat von ihm verabschiedet und sei woanders hingegangen.
Angaben passen nicht zu Zeugenaussagen
Doch das glauben ihm die Ermittler nicht, sagt Robert Holzleitner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg: „Diese ganzen Umstände sind natürlich Teile eines Mosaiks, das ein gewisses Gesamtbild ergibt. Und die Angaben des 19-Jährigen, wo er sich in weiterer Folge aufgehalten hätte, sind nicht in Einklang zu bringen mit Angaben von anderen Personen.“
Zeugen haben zudem ausgesagt, dass das Opfer und der Tatverdächtige zwar beste Freunde waren. Wenn sie Alkohol getrunken hätten, habe es aber Streit gegeben. Weil der Verdächtige erst Tage nach der Tat festgenommen wurde, war ein Alkotest bei ihm nicht mehr möglich. Bei der Leiche des Opfers wurden aber Körperflüssigkeiten entnommen. Die werden nun auf Spuren von Alkohol oder andere Drogen untersucht.
Befragungen und Ermittlungen laufen noch
Für die Ermittler gibt es noch viel Kleinarbeit. So hat es mehrere Spurensicherungseinsätze auf dem Spielplatz gegeben – zum Beispiel, um Fasern von Kleidung zu finden. Auch Mitbewohner des Toten im Zeller Asylheim und Anrainer in der nahen Wohnsiedlung werden noch befragt.
Die beiden Afghanen wohnten in einem Asylheim, das nur wenige Hundert Meter vom Spielplatz entfernt lag. Erhärtet wurde der Verdacht gegen den 19-Jährigen, weil Ermittlungen ergaben, dass die zwei Freunde in der Tatnacht gemeinsam in Zell am See unterwegs waren. Der Verdächtige wurde Donnerstagabend beim Salzburger Hauptbahnhof festgenommen.