Praxis für Psychotherapie
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Politik

Psychotherapie: Weniger Leistungen in Salzburg?

Mit der Zusammenlegung der Krankenkassen zur Österreichischen Gesundheitskasse sollen auch Leistungen harmonisiert werden. Sehr schwierig sei das in der Psychotherapie, sagen Experten und wünschen sich bundesweit das Salzburger Modell. Das könne aber für Salzburg einige Verschlechterungen bringen.

Nirgendwo sonst würden so viele Kosten für Therapien übernommen wie in Salzburg, heißt es.

„Salzburg hat Vorbildfunktion“

Sieben Millionen Euro zahlt die Salzburger Gebietskrankenkasse derzeit jährlich für Psychotherapien. Drei von vier Behandlungen sind damit komplett abgedeckt. Der Rest der Patienten erhält zumindest einen Zuschuss. Damit sei Salzburg der Spitzenreiter in Österreich und soll bei der kommenden Fusion der Krankenkassen ein Vorbild sein, sagen Fachleute.

Wolfgang Schimböck vom Bundesverband für Psychotherapie sagt dazu, dass psychisch Kranke möglichst rasch gute Therapie bekommen: „Die Salzburger Kasse hat hier eine Vorbildfunktion.“

Leistungen in Salzburg künftig schlechter?

Würden die Leistungen österreichweit dem Salzburger Modell angeglichen, dann hieße das insgesamt auch höhere Kosten für die neue Gesundheitskasse. Sollten diese nicht aufgebracht werden, könnte in Salzburg eine Verschlechterung des Angebotes drohen.

Das betont Andreas Huss, Obmann für die Arbeitnehmerseite in der Gesundheitskasse: „Ein Mindestziel ist, dass wir den Sachleistungsanteil – Therapie auf Kassenkosten – auf 50 Prozent der Patienten österreichweit anheben. Das wäre ein schlechteres Modell als in Salzburg. Das ist die Gefahr, dass es hier dann schlechter wird. Aber das wäre die Mindestvariante, die wir erreichen müssen.“

Derzeit zahlen die Gebietskrankenkassen bundesweit etwa 80 Millionen Euro pro Jahr für psychotherapeutische Behandlungen. Das Salzburger Modell auf alle Bundesländer auszudehnen, würde laut Schätzungen noch 30 bis 40 Millionen Euro mehr kosten.