Lawinenverbauung in Rauris auf dem Rosskopf in 2.000 Metern
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Chronik

Rauriser Zufahrt wird vor Lawinen gesichert

Die einzige Zufahrt zur Gemeinde Rauris (Pinzgau) wird derzeit gerade gegen Lawinen gesichert. Denn bisher musste die Landesstraße nach Rauris jährlich zumindest einmal an der Engstelle kurz vor dem Ort wegen Lawinengefahr gesperrt werden. Das soll nach den Arbeiten hoch oben am Berg der Vergangenheit angehören.

Immer wieder haben Lawinen an der Engstelle der Landesstraße in Rauris sogar die Straße erreicht. Nun aber wird in rund 2.000 Metern Höhe eine Lawinenverbauung errichtet, die im Tal unten viel bringen soll. In gut 2.000 Metern Seehöhe, knapp unterhalb des Gipfels des Rosskopfs in Rauris, ist derzeit der Hubschrauber unterwegs. Die Lawinensperren für die Verbauung der sogenannten Bruderhof-Lawinen werden angeliefert und montiert. Doch die Sperre soll weiter unten im Tal die Situation entschärfen. „Es ist eine wesentliche Baustelle, weil hier heroben werden 350 Laufmeter Stützverbauungen errichtet, die die Aufgabe haben die Schneedecke zu stützen und die das Abgleiten der Schneemassen verhindern sollen“, schilderte Gebhard Neumayr von der Wildbach- und Lawinenverbauung Pinzgau.

Lawinenverbauung soll Rauriser Ort schützen

Die einzige Ortszufahrt nach Rauris wird aktuell gegen Lawinen gesichert. Eine Verbauung in rund 2.000 Metern soll die Straße unten im Tal sichern.

Lawinenstrich führt auf einzige Ortszufahrt

Bisher gab es wegen des Lawinenstrichs im Gemeindegebiet von Rauris mindestens einmal pro Winter eine Sperre der einzigen Ortszufahrt, zuletzt bei den starken Schneefällen im Jänner 2019. Durchschnittlich alle 20 Jahre erreichte ein Lawinenabgang auch die Landesstraße, zuletzt 1999 gleich drei Mal. Deshalb ist der Ort auch froh, dass durch die Arbeiten oben am Berg die Gefahrenstelle unten nun entschärft wird. Die Lawinenverbauung ist schon ein historischer Meilenstein. Schon vor 15 Jahren war der Ansatz für eine Verbauung da, aber das ist dann nicht weiterverfolgt worden. Vor eineinhalb Jahren haben wir das Projekt wieder aufgenommen und es ist zügig zur Umsetzung gekommen", sagte der Rauriser SPÖ-Bürgermeister, Peter Loitfellner.

Rauris bekommt automatischen Lawinensprengmast

Zusätzlich zu den Lawinenbauten wird auch ein automatischer Lawinensprengmast auf den Berg geliefert. Er soll zusammen mit einer automatischen Wetterstation künftig die Arbeit der Rauriser Lawinenwarnkommission deutlich erleichtern. Bei der Wetterstation messen wir die Schneehöhe, die Windrichtung, die Windgeschwindigkeit, die Lufttemperatur und die Bodenfeuchte. All diese Messpunkte unterstützen uns bei der Einschätzung der Lawinengefährdung", sagte Gebhard Neumayr von der Wildbach- und Lawinenverbauung Pinzgau.

Die neuen Lawinenschutzbauten in Rauris kosten rund 850.000 Euro. Bezahlt werden sie vom Bund, vom Land Salzburg und von der Gemeinde Rauris. Der Anteil der Gemeinde beträgt rund 350.000 Euro – Geld, das laut Rauriser Bürgermeister ohne große Diskussionen bewilligt worden sei. Bis Mitte Oktober sollen die Arbeiten auf dem Rosskopf abgeschlossen sein, dann sollen die Schutzbauten für Sicherheit im Tal sorgen.