Acht Parteien stehen am 29. September in Salzburg am Stimmzettel für die Nationalratswahl, darunter die zwei Kleinparteien KPÖ und die linke Bewegung Wandel. Die KPÖ tritt seit 1959 bei jedem Nationalratswahlkampf an – bisher aber ohne Erfolg. Aufwind gibt den Salzburgern, dass die Partei heuer erstmals seit 1952 in den Gemeinderat eingezogen ist. Für die Wahl in zwei Wochen sind die Aktivisten wieder unterwegs. „In Salzburg arbeiten wir ausschließlich ehrenamtlich, wir haben nur ein paar tausend Euro für Flyer und Plakate und das meiste davon sind eigene Mittel“, sagte Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl. Jedes Gespräch, in dem es um teures Wohnen gehe, sei für ihn Ansporn, sich für leistbares Wohnen einzusetzen und gebe ihm auch Energie, so Dankl.

Teures Wohnen und Öffentlicher Verkehr als Themen
Ähnlich engagiert im Wahlkampf gegen die etablierten Parteien ist auch der 28-jährige Christoph Schütter von der Bewegung Wandel- der Salzburger ist Platz drei auf der Bundesliste von Wandel. „In Salzburg sind die Mieten so hoch, dass sich ganz normal arbeitende Bürger schwer tun, eine Wohnung zu finanzieren. Das Wohnungsthema, der Öffentliche Verkehr, der Klimaschutz – das alles trifft Salzburg genauso wie ganz Österreich“, so Schütter.

Prognosen: Kaum mehr als zwei Prozent
Die Prognosen sagen den beiden Kleinparteien KPÖ und Wandel derzeit kaum mehr als zwei Prozent voraus. „Was wir konkret bei diesen zwei Parteien sehen ist, dass Wähler dieser Parteien auch der SPÖ und den Grünen sehr nahe stehen und das sind dann eher graduelle Unterschiede. Und dann überleg ich mir als Wähler – wähle ich jetzt eine Partei, die wahrscheinlich sowieso nicht rein kommt oder wähle ich das nächstbeste wie beispielsweise die Grünen, weil es mit der vier Prozent-Hürde die Gefahr sehr groß ist, dass ich mit meiner Stimme dann nicht vertreten werde“, sagte Miklin.
Kleinparteien im Wahlkampf
Der Wahlkampf der großen Parteien läuft bereits auf Hochtouren. „Salzburg heute“ hat am Montag einen Blick auf die Kleinparteien geworfen, die ohne großes Budget um Stimmen buhlen müssen.
Vier-Prozent-Hürde als große Herausforderung
An eben dieser vier Prozent Hürde sind die Grünen vor zwei Jahren gescheitert – statt ihnen zog die Jetzt-Liste Pilz in den Nationalrat ein. Ähnlich wie die Kleinparteien kämpfen die Jetzt-Mitglieder ohne großen Parteiapparat. „Wir stehen derzeit schon bei zwei bis drei Prozent, wir haben aber jetzt noch zwei Wochen – der Wahlkampf ist aber noch in vollem Gange. Und wir sind optimistisch, dass sich auch mit der Schwankungsbreite die vier Prozent ausgehen. Es wird wahrscheinlich knapp und wir brauchen jede Stimme“, sagte Barbara Leitner von der Jetzt-Liste Pilz.
Mindestens 200.000 Stimmen oder ein Direktwahlmandat braucht eine Partei, um in den Nationalrat einzuziehen.
