Stausee Mooserboden Kraftwerkgruppe Glockner-Kaprun Grieskogel Kitzsteinhorn Hohe Tauern Staumauern Moosersperre und Drossensperre – rechts: Stausee Wasserfallboden
Carol Freisleben / Heinrich-Schwaiger-Haus
Carol Freisleben / Heinrich-Schwaiger-Haus
Chronik

Hohe Tauern: Wanderer tot durch Steinlawine

Oberhalb des Stausees Wasserfallboden der Kraftwerksgruppe Glockner-Kaprun (Pinzgau) sind Mittwochnachmittag ein Felssturz und in der Folge eine Steinlawine abgegangen. Laut Alpinpolizei ist ein Pinzgauer gestorben, ein Paar aus Deutschland wurde schwer verletzt.

Der tödlich Verunglückte ist ein 53-jähriger Salzburger aus Saalfelden (Pinzgau). Zwei Wanderer aus Ulm (Baden-Württemberg) wurden schwer verletzt, ein Paar. Das teilte die Alpinpolizei mit. Die Deutschen wurden auf dem Luftweg ins Krankenhaus gebracht. Die schwer schockierte Lebensgefährtin des verstorbenen Salzburgers wurde ebenfalls mit einem Rettungshubschrauber ins Spital geflogen.

Übergang vom Kitzsteinhorn zu den Stauseen

Die beiden Pinzgauer waren laut Polizei am Vormittag in Kaprun auf einer Wanderung vom Alpincenter auf dem Kitzsteinhorn über den Wanderweg Nr. 726 mit dem Ziel Ebmatten-Alm oberhalb des Stausees Wasserfallboden. Auf dem Weg stießen die beiden auf das deutsche Paar, die Frau ist 45 und der Mann 41 Jahre alt. Die Gruppe ging dann gemeinsam weiter.

Fotostrecke mit 10 Bildern

Ein Toter vier Verletzte bei Steinlawine in Kaprun – obere Bärenrinne beim Übergang Kammerscharte Hochschober
Bergrettung Kaprun
Hubschrauber der Flugpolizei und ein Kapruner Bergrettungsmann in der Bärrinne, hoch über dem Stausee Wasserfallboden
Ein Toter vier Verletzte bei Steinlawine in Kaprun – obere Bärenrinne beim Übergang Kammerscharte Hochschober
Bergrettung Kaprun
Bärenrinne in der Ostflanke des Kitzsteinhorns, vor Jahrhunderten von einem längst abgeschmolzenen Gletscher ausgeschliffen
Stausee Mooserboden Kraftwerkgruppe Glockner-Kaprun Grieskogel Kitzsteinhorn Hohe Tauern Staumauern Moosersperre und Drossensperre – rechts: Stausee Wasserfallboden
Carol Freisleben / Heinrich-Schwaiger-Haus
Übersicht von der anderen Talseite vom Heinrich-Schwaiger-Haus (2.801 Meter), Blick zum Unfallbereich und zum Kitzsteinhorn. Unten links: Stausee Mooserboden. Rechts. Stausee Wasserfallboden.
Ein Toter vier Verletzte bei Steinlawine in Kaprun – obere Bärenrinne beim Übergang Kammerscharte Hochschober
Bergrettung Kaprun
Taubergung bei diesem Einsatz
04.09.19 Ein Toter vier Verletzte bei Steinlawine in Kaprun
Rotes Kreuz
04.09.19 Ein Toter vier Verletzte bei Steinlawine in Kaprun
Rotes Kreuz
04.09.19 Ein Toter vier Verletzte bei Steinlawine in Kaprun
Rotes Kreuz
04.09.19 Ein Toter vier Verletzte bei Steinlawine in Kaprun
Rotes Kreuz
Alpinpolizisten: Sie müssen laut Gesetz bei allen Bergunfällen, bei denen es Tote bzw. Verletzte gibt, genaue Erhebungen für die Staatsanwaltschaft durchführen. Daneben nehmen Alpinpolizisten als professionelle Helfer immer wieder auch an Suchaktionen der ehrenamtlichen Bergrettung teil. Aus rechtlicher Sicht der Behörden sind das Personenfahndungen.
Nationalpark Hohe Tauern Großes Wiesbachhorn Hoher Tenn Bratschenkopf Klockerin Bärenköpfe Kitzsteinhorn Zentralalpen Alpenhauptkamm Berge Alpen Bergsteigen Alpinismus
Flugbild: Gerald Lehner
Berge im Kapruner Tal von Nordwesten: Hoher Tenn, Großes Wiesbachhorn, Bratschenkopf, Klockerin. Ganz rechts: Kitzsteinhorn. In dem Hochtal zwischen den Gipfeln liegen die Stauseen.
Stausee Mooserboden Kraftwerkgruppe Glockner-Kaprun Grieskogel Kitzsteinhorn Hohe Tauern Staumauern Moosersperre und Drossensperre – rechts: Stausee Wasserfallboden
Carol Freisleben / Heinrich-Schwaiger-Haus
Kitzsteinhorn mit den Stauseen Mooserboden und Wasserfallboden

Felssturz aus den Wänden des Hochschober

Am frühen Nachmittag stiegen die vier von der Hohen Kammerscharte (2.325 Meter) ab. Es löste sich oberhalb aus den Felswänden des Hochschober ein mittelgroßer Felssturz. Die beiden Paare versuchten noch wegzulaufen. Der 53-Jährige wurde von Felsbrocken getroffen und tödlich verletzt. Seine Lebensgefährtin erlitt einen Schock. Auch die beiden Deutschen wurden verletzt.

Viele Einsatzkräfte bemühten sich

Das Team eines Polizeihubschraubers aus Salzburg barg den Toten und flog ihn ins Tal. Die Angehörigen wurden verständigt und von einem Kriseninterventionsteam (KIT) des Roten Kreuzes betreut. Im Einsatz standen zwei Mann der Alpinpolizei Zell am See, elf Mitglieder der Bergrettung Kaprun sowie die Besatzungen dreier Notarzthelikopter und eines Polizeihubschraubers.

Weg auf 40 Meter Breite zerstört

Der Felssturz bzw. die Steinlawine war laut Maria Riedler, Sprecherin der Salzburger Bergrettung, riesig und zerstörte den Weg auf einer Breite von bis zu 40 Metern. Weitere Wanderer und Bergsteiger waren laut Polizei nicht von der Lawine gefährdet. Die Steinmassen donnerten insgesamt fast 800 Höhenmeter hinunter, einige Trümmer erreichten beinahe den Stausee Wasserfallboden.

Bei den Untersuchungen zur Ursache der Steinlawine ergaben sich keine Hinweise auf Fremdverschulden. Etwa zur gleichen Zeit ereignete sich ganz in der Nähe ein weiterer Steinschlag, und zwar im Bereich der Kebmattenalm beim Grieskogel. Dieser blieb ohne Folgen.