Chronik

Landflucht: Gemeinden lernen voneinander

Orte und Gemeinden österreichweit sollen in Salzburg voneinander lernen, was sie im Kleinen gegen große Probleme wie Landflucht oder den Klimawandel tun können. Das ist das Ziel eines großen Treffens im Salzburger Messezentrum in drei Wochen. Am Mittwoch wurde das Programm vorgestellt.

In Salzburg gebe es mehr als genug positive Beispiele für den Kampf gegen die Landflucht, sagten die Organisatoren des Treffens am Mittwoch. Dabei nannten sie beispielsweise die Tauglerei in St. Koloman (Tennengau), die dem ehemaligen Kirchenwirt neues Leben eingehaucht hat. Das Cafe ist derzeit die einzige Gastronomie im Ortszentrum und kann durch ihr besonderes Angebot bestehen. So sind Kuchen oder Brot hausgemacht, in den ehemaligen Wirtshaus-Räumlichkeiten gibt es zusätzlich auch ein kleines Co-Working-Büro für Selbstständige, sowie Räume für Seminare und Verantaltungen.

Tauglerei Sankt Koloman
ORF
Die Tauglerei in St. Koloman (Tennengau) gilt als positive Beispiel für die Belebung des Ortes

Pioniere mit beispielhaften Lösungen gesucht

Die Tauglerei sei aber nur ein Beispiel dafür, wie man in einem Ort Kommunkation und Wertschätzung fördern kann, finden die Organisatoren des sogenannten „Lösungskongresses“. In drei Wochen werden dabei in Salzburg positive Beispiele für Gemeindeentwicklung vorgestellt, sagt Mitorganisator Georg Dygruber: „Wir suchen Pioniere, die Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit kreiert haben und sind seit Jahren in allen Bundesländern unterwegs, um diese Ideen aufzugreifen, aufzubauen und zu stärken und zwischen Öffentlichkeit, Wirtschaft und Zivilgesellschaft kompatibel zu machen.“

Gemeindne tauschen sich über Maßnahmen gegen Landfluch aus

Im Rahmen eines großen Treffens im Salzburger Messezentrum in drei Wochen, tauschen sich Gemeinden über Lösungsansätze gegen Landflucht und Klimawandel aus

Dass die Orte voneinander Ideen übernehmen, das unterstützt auch die Politik, sagt Gemeindeverbands-Präsident Günther Mitterer (ÖVP): „Wir haben alle dieselben Probleme, über Kinderbetreuung bis hin zum öffentlichen Verkehr. Da können wir viel voneinander profitieren,“ sagt Mitterer.

Positive Gemeindestruktur nützt dem Klima

Und eine positive Entwicklung in den Gemeinden sei auch wichtig für den Kampf gegen den Klimawandel, sagen die Beteiligten, sagt Katharina Rogenhofer, Sprecherin des Klimavolksbegehrens: „Wenn wir hier sehr viel zentralisieren und sehr viel wieder in der Gemeinde haben, muss man´auch weniger wegfahren, das Gemeinschaftsgefühl wird gestärkt und es kann beispielsweise auch regionale Landwirtschaft gefördert werden. Dadurch können auch regional Lebensmittel bezogen werden.“

In dreieinhalb Wochen findet der Lösungskongress im Salzburger Messezentrum statt. Die Organisatoren hoffen auf rund 2.500 Teilnehmer.