Schilder am Landesgerichtsgebäude in Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Industrie-Spionage: Algerier freigesprochen

Am Salzburger Landesgericht ist am Mittwoch ein 42-Jähriger, in Salzburg wohnhafter Algerier, vom Vorwurf der Industrie-Spionage freigesprochen worden. Ihm wurde vorgeworfen, Firmengeheimnisse verraten zu haben. Das war laut Gericht aber nicht eindeutig nachweisbar.

Bis Ende Jänner vergangenen Jahres arbeitete der Algerier als Leiter für ein Lichtinstallationsprojekt eines Unternehmens in Saudi-Arabien. Laut Anklageschrift soll er Software-Programme der Firma auf seinem Laptop gespeichert und einer deutschen Firma zur Verfügung gestellt haben. Auch habe er Schaltpläne abfotografiert und weitergeleitet. Ihm wird das Delikt der Auskundschaftung eines Geschäfts- oder Betriebsgeheimnisses zu Gunsten des Auslandes vorgeworfen.

Angeklagter: Racheakt von früherem Arbeitgeber

Der Angeklagte sprach von einem Racheakt seines früheren Arbeitgebers, weil er Forderungen aus dem damaligen Arbeitsverhältnis, wie ausstehende Bezahlung von Überstunden, geltend gemacht habe. Eine Weitergabe von Daten ohne die Zustimmung des früheren Arbeitgebers habe nie stattgefunden, betonte sein Anwalt. Die Firma des Algeriers wiederum spricht von einem Schaden von 84.000 Euro wegen nicht bezahlter Rechnungen. Das Gericht aber kam am Mittwoch zu dem Entschluss, dass eine absichtliche Weitergabe der Daten nicht eindeutig nachweisbar ist. Der Algerier wurde freigesprochen. Ihm drohten bis zu drei Jahre Haft. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.