Kinder und Lehrerin in Deutschförderklasse in Volksschule
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Bildung

Schulreife in Salzburg am häufigsten abgesprochen

In keinem Bundesland wird angehenden Schülern so häufig die Schulreife abgesprochen wie in Salzburg: 20 Prozent aller Kinder werden in die Vorschule geschickt. Im Burgenland und in der Steiermark dagegen werden fast alle Kinder gleich eingeschult. Grund dafür ist, dass es bislang nur in Salzburg ein standardisiertes Verfahren zur Feststellung der Schulreife gibt.

Die Schulreife wird in allen Bundesländern von den jeweiligen Schuldirektoren überprüft. In Salzburg allerdings bereits seit Jahren in einem standardisierten Verfahren – auch mit der Hilfe von Schulpsychologen. Ein angehender Taferlklassler muss bei uns unter anderem Farben und Formen erkennen, Fehler in Bildern suchen oder grammatikalisch korrekte Sätze bilden.

Jedes fünfte Kind in Salzburg scheitert daran – und wird in die Vorschule geschickt. Allerdings würden nicht alle Kinder dadurch ein Jahr verlieren, heißt es dazu aus der Bildungsdirektion. Viele könnten nach entsprechender Förderung noch während des Schuljahres in die erste Klasse wechseln.

Ab Herbst gilt einheitliches System in ganz Österreich

Ab dem Herbst werden die Schulreife-Kriterien in Österreich vereinheitlicht. Die Kinder müssen beispielsweise Reime erkennen oder vertraute Objekte benennen – es gibt einen ganzen Kriterienkatalog. Zudem müssen Kindergärten im verpflichtenden Jahr einen Test über sprachliche Fähigkeiten mit den Kindern machen und ein Bewertungsblatt an die Volkschulen weitergeben. Ab dem Schuljahr 2020 sollen diese Regeln für alle Volkschulen in ganz Österreich gelten.