Schlussapplaus Liliom, Pernerinsel Hallein,  Salzburger Festspiele 2019, Hallein 17082019
SF/wildbild
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Kultur

„Liliom“ hatte auf der Pernerinsel Premiere

Bei den Salzburger Festspielen hatte am Sonntag Ferenc Molnars „Liliom“ Premiere. Es war eine ungewöhnliche Aufführung, nicht nur wegen zweier großer Roboterarme, befindet ORF Salzburg-Kulturredakteurin Eva Halus.

Die Pernerinsel in Hallein ist seit jeher der Ort für Festspiel-aufführungen mit ungewohnten Mitteln. Für „Liliom“ von Ferenc Molnar wurden sogar zwei große Roboterarme aufgeboten.

Sich zu den Gefühlen zu bekennen und danach zuhandeln, damit haben in diesem Stück alle Schwierigkeiten. Liliom selbst wird aus Scham über seine Arbeitslosigkeit sogar seine Frau schlagen und diese wird beteuern, dass Schläge aus Liebe nicht wehtun.

Schauspiel-Ensemble machte den Abend spannend

Regisseur Kornel Mundruczo lässt diesen Satz nicht sprechen, sein Liliom muss hingegen lernen, sich als Teil des „repressiven Patriachats“ zu verstehen. Die Geschichte über den Hutschenschleuderer und seine Frau wird als Rückblende erzählt. Liliom hat schon Selbstmord begangen, ist schon im Jenseits und soll lernen, zu seinen Gefühlen zu stehen.

Jörg Pohl als „Liliom“
SF/Matthias Horn
Jörg Pohl als „Liliom“

Die Roboterarme erledigen das Kulissenschieben, bringen einen Vollmond für romantische Stimmung und allerlei Requisiten ins Spiel. Dafür dürfen sie sich sogar verbeugen. Die Regie arbeitet auch mit Live-Video und lässt die Figuren sogar baden gehen. Doch es ist das Schauspielensemble mit Maja Schöne als Julie und Jörg Pohl in der Titelpartie, das den Abend spannend macht. Und letzlich gelingt es ja vielleicht doch, dass Liliom zu seinem weichen Herzen steht.

Zum Nachhören:

Pemierenbericht und Publikumsreaktionen zu „Liliom“