Gericht

Mordfall Krenn: Zwei von drei Urteilen verschärft

Im Mordfall des Geschäftsmanns Roland Krenn sind Dienstagabend vom Landesgericht zwei von drei Urteilen deutlich verschärft worden.

Der Musiker muss wegen Mordes statt 15 Jahre nun 18 Jahre in Haft. Zudem muss er in eine Anstalt für geistig abnorme, aber zurechnungsfähige Rechtsbrecher. Seine Exfreundin muss für acht Jahre hinter Gitter, vorher waren es noch sieben. Nur der Wirt, auf dessen Grundstück die Leiche gefunden wurde, bleibt wie im ersten Prozess bei 16 Jahren Haft.

Neu aufgerollt nach OGH-Vorgabe

Der Anwalt des Musikers hat angekündigt, in Berufung zu gehen. Die Frau und der Wirt bzw. ihre Verteidiger gaben keine Erklärungen ab. Alle Urteile sind damit nicht rechtskräftig. Die teilweise Neuverhandlung am Dienstag war nötig geworden, weil der Oberste Gerichtshof Teile des Ersturteils aufgehoben hat.

Anwalt fordert neuen Prozess

Der Mord an Krenn müsse neu aufgerollt werden, es gebe neue Erkenntnisse. Das fordert der Verteidiger des wegen Mordes verurteilten Wirts. Er werde bald neue Fakten präsentieren – mehr dazu in salzburg.ORF.at (14.8.2019)

Der inzwischen 26-jährige Musiker, dessen Ex-Freundin (21) und ein Wirt (30) waren am 20. Juni des Vorjahres wegen Mordes, Raubes und Einbruchsdiebstahles verurteilt worden. Laut Anklage sollen der Musiker und seine Freundin den 63-jährigen Krenn nach Verabreichung von Pralinen, in die sie Schlafmittel gemischt haben sollen, in dessen Villa in der Stadt Salzburg am 19. Juli 2016 getötet haben.

Sie hätten ihr Opfer gefesselt und geknebelt und dann im Keller seines Hauses alleine zurückgelassen. Die Toderursache konnte später nicht mehr genau festgestellt werden, die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Kombination aus Alkohol, Schlafmitteln, Knebeln und einem Stoffsack über dem Kopf tödlich war und Krenn erstickt ist.

Leiche in aufgelassenem Schweinestall

Der mit dem Musiker befreundete Wirt soll das Paar zur Tat angestiftet haben. Das vermutete Motiv: Die Beschuldigten hätten es auf den Nachlass des wohlhabenden Salzburgers abgesehen gehabt. Die Leiche von Krenn wurde erst rund ein Jahr nach der Tat nach einem Hinweis des Musikers in einem aufgelassenen Schweinestall auf dem Grundstück des Gastronomen im oberösterreichischen Innviertel gefunden.

Die Leiche sollen die zwei Männer in einem alten Futtertrog versteckt haben. Im Prozess hatte der Musiker den Raub gestanden, aber beteuert, er habe das Opfer nicht töten wollen. Seine Ex-Freundin und der Wirt wiesen alle Vorwürfe zurück.