Gleise
pixabay/MichaelGaida
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Verkehr

Bahnchaos in Bayern: Auch Salzburger sitzen fest

Stundenlang haben rund 600 Fahrgäste auf der Fahrt von Salzburg nach München in einem defekten Meridian-Zug ausgeharrt. Ursache sei ein Ausfall der Fahrzeugsteuerung gewesen, teilte die Bayerische Oberlandbahn am Montag mit.

Der voll besetzte Zug war am Sonntagabend um 18.20 Uhr zwischen Bad Endorf und Rosenheim auf freier Strecke liegengeblieben. Betroffen waren auch zahlreiche Fahrgäste aus Salzburg, die nach München-Haupt- und Ostbahnhof sowie zum Flughafen München unterwegs waren.

Erst mehr als vier Stunden später, gegen 22.30 Uhr, war die Evakuierung des Zuges abgeschlossen und alle Fahrgäste auf der Weiterfahrt. Wie viele ihre Flüge vom Flughafen München verpasst haben, das ist bisher nicht bekannt.

Passagiere berichten über chaotische Zustände

Auf Facebook berichteten Nutzer von teils chaotischen Zuständen: „Die nächste Ausschreibung für diese Strecke kommt gewiss!!!“, schrieb jemand. Und ein anderer: „Das war ein katastrophales Management. Zweieinhalb Stunden im voll besetzten Zug, im vorderen Teil die Klos kaputt. Kinder heulten, weil sie aufs Klo mussten, kaum Durchsagen, dolmetschen für Touries mussten Fahrgäste.“ Laut Oberlandbahn waren zwei von vier Toiletten in einem der beiden Zugteile defekt, die anderen WCs hätten funktioniert.

Teil der Passagiere auf Busse verteilt

Zunächst sollte der Zug abgeschleppt werden, was aber scheiterte. Etwa 300 Passagiere konnten schließlich in einem Ersatzzug weiterfahren. Die übrigen wurden mit Bussen weiterbefördert.

Die Oberlandbahn sagte den Fahrgästen über die sonst üblichen Kundengarantien hinaus eine Pauschale als Entschädigung zu. Das Unternehmen erkenne damit die besonderen belastenden Umstände durch die lange Wartezeit an. Nicht zuletzt waren Durchsagen des Lokführers zunächst nur im vorderen Zugteil zu hören. Die anderen Fahrgäste wurden erst informiert, als ein Notfallmanager eintraf.