Aufräumarbeiten in Russbach nach Hochwasser
A. Klement/ORF
A. Klement/ORF
Chronik

Hochwasser: Lage hat sich entspannt

Nach der teils dramatischen Hochwasser-Situation am Montag sind die Pegelstände der heimischen Flüsse inzwischen wieder gesunken. Der Zivilschutzalarm für Rußbach ist aufgehoben. Die Bundesstraße nach Abtenau wird allerdings länger gesperrt bleiben.

Dort wurde eine Brücke weggerissen. Das Lammertal im Tennengau wurde schwer getroffen – Brücken wurden weggerissen und Stege unterspült. Im Ortsgebiet von Rußbach haben sich zwei üblicherweise kleine Bäche zum reißenden Rußbach vereinigt.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Rußbach Hochwasser
A.Klement/ORF
Der Rußbach ist über die Ufer getreten
Hochwasser in Russbach
A.Klement/ORF
In Rußbach steht das Wasser teilweise mehr als einen Meter hoch
Rußbach Hochwasser
A.Klement/ORF
Der Starkregen in der Nacht auf Montag hat den Rußbach in einen reißenden Fluss verwandelt
Rußbach gesperrt Hochwasser
A.Klement/ORF
Der Ort ist derzeit komplett von der Außenwelt abgeschnitten
Rußbach über Ufer getreten
A.Klement/ORF
Weite Teile des Ortes stehen unter Wasser
Rußbach unter Wasser
A.Klement/ORF
Die Einsatzkräfte werden über Gosau (Oberösterreich) mit Hilfsgütern und Sandsäcken beliefert

Die Wassermassen haben – als gewaltiger Strom – Geröll und Holz mitgerissen. Vorübergehend musste Zivilschutzalarm ausgelöst werden, um Menschen vor Gefahren zu bewahren. Innerhalb kurzer Zeit wurden Keller und Garagen überflutet, Rußbach war nur mehr über die oberösterreichischen Seite, also über Gosau, erreichbar.

„Das habe ich in 26 Jahren nicht erlebt“

„Dass so etwas so schnell kommen kann, damit hat keiner gerechnet. Ein Pegelanstieg eines Baches von ein bis zwei Meter innerhalb von Minuten – so etwas kann man nicht voraussehen. Ich bin jetzt seit 26 Jahren bei der Feuerwehr, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt“, schildert Feuerwehrkommandant Bernd Schnitzhofer. Stark steigende Pegel der Salzach sorgten auch in Mittersill im Pinzgau für Probleme. Der Wasserstand hatte sich vorübergehend sogar verdoppelt, eine Teilstrecke der Pinzgaubahn musste gesperrt werden.

Fotostrecke mit 11 Bildern

Passanten beim mobilen Hochwasserschutz am Hanuschplatz an der Staatsbrücke
ORF.at/Georg Hummer
Passanten beim mobilen Hochwasserschutz am Hanuschplatz an der Staatsbrücke am Montagvormittag
Feuerwehrleute bauen den mobilen Hochwasserschutz auf
ORF/Mariella Treml
Feuerwehrleute bauen den mobilen Hochwasserschutz auf
Hochwasserführende Salzach beim Müllnersteg
ORF.at/Georg Hummer
Hochwasserführende Salzach beim Müllnersteg
Überflutete Radfahrerunterführung beim Makartsteg
ORF.at/Georg Hummer
Überflutete Radfahrerunterführung beim Makartsteg
Salzach mit Hochwasser
ORF.at/Georg Hummer
Salzach mit Hochwasser am Franz-Josef-Kai
Salzach an der Staatsbrücke bei Hochwasser
ORF.at/Georg Hummer
Salzach an der Staatsbrücke bei Hochwasser
Salzachschiff Amadeus in Hochwasser–Parkposition
ORF.at/Georg Hummer
Salzachschiff Amadeus in Hochwasser–Parkposition
Aufgebauter mobiler Hochwasserschutz am Hanuschplatz
ORF.at/Georg Hummer
Aufgebauter mobiler Hochwasserschutz am Hanuschplatz
Hochwasserführende Salzach beim Makartsteg
ORF.at/Georg Hummer
Hochwasserführende Salzach beim Makartsteg
Salzach in der Stadt Salzburg am Montagvormittag
ORF/Mariella Treml
Salzach in der Stadt Salzburg am Montagvormittag
Salzach in der Stadt Salzburg am Vormittag
ORF/Mariella Treml
Salzach in der Stadt Salzburg am Vormittag

Auch in der Stadt Salzburg hat sich die Lage inzwischen weitgehend entspannt – vorsorglich wurde an 44 Stellen links und rechts der Salzach der mobile Hochwasserschutz errichtet. Montagabend sollen die Aluminiumwände wieder durch die Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen vier Wachen Bruderhof, Itzling, Liefering und Gnigl abgebaut werden.

Es fielen bis zu 100 Liter Regen pro Quadrameter

Im Nordstau der Alpen waren in der Nacht auf Montag 80 bis 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Dies führte an mehreren Stellen zu überfluteten Kellern und Gräben sowie kleineren Rutschungen. Laut Einsatzzentrale waren im Bundesland insgesamt 39 Feuerwehren mit 723 Feuerwehrleuten an 194 verschiedenen Stellen im Einsatz.

Hochwasser-Einsätze nach Starkregen

Starkregen hat Montagfrüh landesweit für Hochwassereinsätze gesorgt. Die Pegelstände von Flüssen und Bächen waren gefährlich hoch. Die Gemeinde Rußbach ist von Salzburg aus weiterhin nicht erreichbar.

Bundesregierung kündigt Hilfe aus Katastrophenfonds an

Die Bundesregierung hat Montagnachmittag angekündigt, alles zu tun, um für Betroffene nach den Wetterschäden schnell entsprechende Mittel aus dem Katastrophenfonds zur Verfügung zu stellen. „Das Wichtigste ist jetzt, dass die Infrastruktur rasch wiederaufgebaut werden kann und die privaten Haushalte von den Schlammmassen befreit werden können“, sagte Finanzminister Eduard Müller.

Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein bedankte sich für den Einsatz aller freiwilligen Helfer und Einsatzkräfte: „Der Zusammenhalt in der Zivilgesellschaft ist vorbildlich. Als Bundesregierung ist es unser größtes Anliegen, alles Notwendige zu tun, um möglichst rasch und unbürokratisch Hilfe leisten zu können“, sagte die Kanzlerin.