Dort wurde eine Brücke weggerissen. Das Lammertal im Tennengau wurde schwer getroffen – Brücken wurden weggerissen und Stege unterspült. Im Ortsgebiet von Rußbach haben sich zwei üblicherweise kleine Bäche zum reißenden Rußbach vereinigt.
Die Wassermassen haben – als gewaltiger Strom – Geröll und Holz mitgerissen. Vorübergehend musste Zivilschutzalarm ausgelöst werden, um Menschen vor Gefahren zu bewahren. Innerhalb kurzer Zeit wurden Keller und Garagen überflutet, Rußbach war nur mehr über die oberösterreichischen Seite, also über Gosau, erreichbar.
„Das habe ich in 26 Jahren nicht erlebt“
„Dass so etwas so schnell kommen kann, damit hat keiner gerechnet. Ein Pegelanstieg eines Baches von ein bis zwei Meter innerhalb von Minuten – so etwas kann man nicht voraussehen. Ich bin jetzt seit 26 Jahren bei der Feuerwehr, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt“, schildert Feuerwehrkommandant Bernd Schnitzhofer. Stark steigende Pegel der Salzach sorgten auch in Mittersill im Pinzgau für Probleme. Der Wasserstand hatte sich vorübergehend sogar verdoppelt, eine Teilstrecke der Pinzgaubahn musste gesperrt werden.
Auch in der Stadt Salzburg hat sich die Lage inzwischen weitgehend entspannt – vorsorglich wurde an 44 Stellen links und rechts der Salzach der mobile Hochwasserschutz errichtet. Montagabend sollen die Aluminiumwände wieder durch die Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen vier Wachen Bruderhof, Itzling, Liefering und Gnigl abgebaut werden.
Es fielen bis zu 100 Liter Regen pro Quadrameter
Im Nordstau der Alpen waren in der Nacht auf Montag 80 bis 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Dies führte an mehreren Stellen zu überfluteten Kellern und Gräben sowie kleineren Rutschungen. Laut Einsatzzentrale waren im Bundesland insgesamt 39 Feuerwehren mit 723 Feuerwehrleuten an 194 verschiedenen Stellen im Einsatz.
Hochwasser-Einsätze nach Starkregen
Starkregen hat Montagfrüh landesweit für Hochwassereinsätze gesorgt. Die Pegelstände von Flüssen und Bächen waren gefährlich hoch. Die Gemeinde Rußbach ist von Salzburg aus weiterhin nicht erreichbar.
Bundesregierung kündigt Hilfe aus Katastrophenfonds an
Die Bundesregierung hat Montagnachmittag angekündigt, alles zu tun, um für Betroffene nach den Wetterschäden schnell entsprechende Mittel aus dem Katastrophenfonds zur Verfügung zu stellen. „Das Wichtigste ist jetzt, dass die Infrastruktur rasch wiederaufgebaut werden kann und die privaten Haushalte von den Schlammmassen befreit werden können“, sagte Finanzminister Eduard Müller.
Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein bedankte sich für den Einsatz aller freiwilligen Helfer und Einsatzkräfte: „Der Zusammenhalt in der Zivilgesellschaft ist vorbildlich. Als Bundesregierung ist es unser größtes Anliegen, alles Notwendige zu tun, um möglichst rasch und unbürokratisch Hilfe leisten zu können“, sagte die Kanzlerin.