Die dramatische Versimo-Oper über das Schicksal einer barocken Schauspiel-Ikone von Francesco Cilea wird bei den Festspielen konzertant gegeben – und das heißt: in edelsteinbesetzten Roben. Adriana Lecouvreur bietet Anna Netrebko reichlich Möglichkeiten, die Schönheit und die Gestaltunsgmöglichkeiten ihrer Stimme auszuspielen: Ein Frau, die bedingungslos liebt, die aber Opfer einer Intrige und von der Rivalin ermordet wird: Die georgische Mezzosoprsnistin Anita Rachvelishvili trumpfte mit dramatischer Attacke auf.
Netrebko eine eigene Liga
Umworben wird Maurizio. Yusif Eyvazov ist der dritte Gesangsstar des Nachmittags.Eine Balance der Stimmen rund um Netrebko wurde offenbar gar nicht angestrebt. Während Ehemann Yusif Eyvazov als treuloser und reumütiger Maurizo ihr immerhin in puncto Stabilität das Wasser reichen kann, spielt seine Gattin bezüglich Klangfarbe, Wärme und Strahlkraft in einer gänzlich anderen Liga. Anita Rachvelishvili als giftige Rivalin bietet vor allem Volumen pur. Sehr gut machten sich Nicola Alaimo als Michonnet und Mika Kares als Fürst.
Zwei weitere Aufführungen
Zur Gala gehören auch glitzernde Roben der Damen, an der Rampe wird auch ohne Bühnendekor die Handlung angedeutet. Die Musik von Francesco Cilea schmeichelt sich ins Ohr, vom Mozarteumorchester untadelig gespielt. Der Jubel des Publikums zeigt: Fans des Bel Canto haben den Nachmittag genossen. Zweimal noch stirbt Anna als Adriana im Großen Festspielhaus