Pflegerin cremt Frau Hände ein
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Soziales

Pflegeversicherung: Interessenten oft zu alt

In Salzburg gebe es großes Interesse an Pflegeversicherungen, viele Interessenten seien aber bereits zu alt für Vorsorge, sagen Experten. Bisher gibt es im Land 20 ausschließlich private Anbieter, das Interesse der Jungen sei aber gering.

Ohne rechtlichen Zwang werde es wohl keine Pflegeversicherung für alle geben, sagt Alfred Huber, der Geschäftsführer der Versicherungsagentur Salzburg. Im Bundesland gibt es rund 20 Anbieter für Pflegevorsorge, bei den Jungen sei das Interesse aber derzeit gleich Null, ergänzt Versicherungsexperte Huber.

Das große Problem hierbei sei, "dass es für jene die es betrifft, meistens dann schon zu spät ist, weil sie schon zu alt sind um noch vorsorgen zu können, sagt Huber. Das Thema Pflegevorsorge müsse daher unbedingt auch bei den Jungen ankommen, sagt der Experte: „Optimalerweise schon vor dem 30. Lebensjahr, mit 18, 20 oder 25 Jahren.“

Bis zu 3.000 Euro für 24-Stunden-Pflege

In Einzelfällen schließen etwa Großeltern Verträge für ihre Enkel ab. Wer mit 18 Jahren damit beginnt einzuzahlen, müsste pro Monat rund 45 Euro bezahlen. Mit 55 Jahren liegen die monatlichen Kosten bei 122 Euro. Damit sind dann die Kosten für eine 24-Stunden-Pflege abgedeckt, sagt Huber. Denn das staatliche Pflegegeld reicht für eine Betreuung rund um die Uhr nicht aus. Schließlich fallen dabei monatlich Kosten zwischen 2.500 und 3.000 Euro an. Wer derzeit eine private Pflegeversicherung abschließen will, darf nicht älter als 55 oder 60 Jahre alt sein – sonst gibt es keine Verträge mehr.