Pflege, Mann mit Rollator auf einem Gang
ORF OÖ
ORF OÖ
Politik

Pflegekosten: 13. und 14. Gehalt „tabu“

Urlaubs- und Weihnachtsgeld müssen laut Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) auch für pflegebedürftige Menschen weiterhin unangetastet bleiben. Stöckl reagiert damit auf eine Forderung von Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl, der forderte kürzlich, auch das 13. und 14. Gehalt zur Finanzierung von Pflegekosten heranzuziehen.

Wir werden immer älter und im hohen Alter steigen Pflegebedarf und daher auch die Kosten für die Pflege. Wer in einem Seniorenheim stationär betreut wird, bei dem sollen künftig auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld zur Finanzierung der Pflege herangezogen werden, forderte Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl.

Ein klares Nein kommt dazu von Salzburgs Gesundheitsreferent Christian Stöckl von der ÖVP. „Zu einem selbstbestimmten Leben, das jeder Pflegebedürftige haben soll, gehört auch dazu, dass man etwas Taschengeld hat. Wenn ohnehin 80 Prozent der Pension eingezogen wird, dann soll meines Erachtens der 13. und 14. Gehalt bleiben.“

Stöckl will Steuern von Konzernen für die Pflege einsetzen

Die Lösung liegt für Stöckl in einer Pflegeversicherung, wie es sie in Deutschland bereits gibt. Und wenn das nicht reicht, gebe es für den Gesundheitsreferenten noch weitere Alternativen. „Man könnte eine erhöhte Digitalsteuer und eine Finanztransaktionssteuer einführen, dieses Geld soll für die Pflege eingesetzt werden. Man muss sich einfach einmal trauen, gegen die Finanzlobby vorzugehen und auch die großen internationalen Konzerne besteuern. Damit könnten wir die Pflege leicht finanzieren“, sagte Stöckl.

Klar sei jedenfalls, dass mit der steigenden Lebenserwartung auch die Pflegekosten der Österreicher weiter steigen werden, ergänzte Stöckl.