Obushaltestelle Hanuschplatz im Zentrum der Stadt Salzburg
ORF.at / Georg Hummer
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Chronik

Umgang mit Demenz: Obuslenker werden geschult

In der Stadt Salzburg werden angehende Obusfahrer im Umgang mit demenzkranken Menschen geschult. Die Salzburg AG will damit ihr Service für ältere Menschen verbessern. Die Obusfahrer sollen mit der Schulung auf ihren Berufsalltag vorbereitet und für die speziellen Bedürfnisse von demenzkranken Personen sensibilisiert werden.

Bis zu 5.000 Menschen leiden in der Stadt Salzburg an Demenz. Da sie durchaus selbstständig mobil sind, lernen angehende Obusfahrer jetzt den Umgang mit demenzkranken Personen. Im Moment üben sie noch in Form eines Rollenspieles, das zeigt, welche Probleme sich für demenzkranke Menschen im Bus ergeben können.

Die angehenden Obusfahrer sollen Verständnis für die Erkrankung bekommen und wissen, wie sie in den Situationen richtig reagieren. „Wir haben zahlreiche Beispiele durchgespielt, dass wir sehen, wie wir helfen können, wie man falsch reagiert und was man eben nicht machen soll. Da ist uns die Angst genommen worden, dass man wenig falsch machen kann“, sagte der angehende Obusfahrer Ludwig Sommerauer.

Salzburg seit 2015 demenzfreundliche Stadt

Seit 2015 gibt es in der Stadt Salzburg das Projekt der demenzfreundlichen Stadt. Dadurch sollen erkrankte Menschen wieder besser am Alltagsleben teilnehmen können. Die Zahl der öffentlichen Einrichtungen, die sich am Projekt beteiligen, steigt. „Bei Demenzbetroffenen denkt man oft an Leute, die im Seniorenwohnhaus wohnen, die bereits viel Betreuung und Pflege brauchen, aber viele Demenzbetroffene im Anfangsstadion fahren gerne mit dem Bus, sind in der Gesellschaft unterwegs. Hier ist es wichtig, dass Busfahrer ein Gespür bekommen, wie sich Demenz zeigt und wie sie adäquat darauf reagieren sollen“, sagte Psychologe und Demenzexperte, Alexander Aschenbrenner.

Schulungsoffensive für Obusfahrer

Die Salzburg AG schult angehende Obuslenker für den Umgang mit demenzkranken Fahrgästen.

Salzburg AG will alle Obusfahrer schulen

Zwei Monate dauert die Ausbildung der Obusfahrer. Das Demenzmodul findet erstmals statt, langjährige Lenker kennen die Herausforderung. In den kommenden Jahren sollen alle 280 Obusfahrer im Umgang mit demenzkranken Menschen fortgebildet werden. „Man merkt oft, dass Fahrgäste im Bus sitzen und sich nicht auskennen, willkürlich herumschauen und bei den Endhaltestellen orientierungslos im Bus sitzen bleiben“, schilderte Obusfahrer Ludwig Bayrhuber.