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APA/HELMUT FOHRINGER
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Chronik

Was tun gegen Gewalt in Spitälern?

Auch in Salzburger Spitälern gibt es immer mehr aggressive Patienten. Einen Vorfall wie in Wien, wo Mittwoch ein Oberarzt von einem Flüchtling aus Sierra Leone niedergestochen wurde, gab es hier bisher noch nicht. Man sei aber gerüstet, heißt es in den Landeskliniken.

Lange Wartezeiten, Schmerzen, psychische Ausnahmesituationen, wenige Ärzte – all das sorge bei Patienten dafür, dass der Geduldsfaden reißt, heißt es im Salzburger Uniklinikum. Wie viele verbale aber vor allem wie viele physische Angriffe es in den vergangenen Jahren auf Krankenhauspersonal in Salzburg gegeben hat, das ist unklar. Auch die Polizei führt hier keine eigene Statistik bei den Anzeigen.

Nicht mehr ungeschützt bleiben

Das Uniklinikum Salzburg hat aber die Sicherheitsmaßnahmen in den Gebäuden verstärkt. So gibt es Zutrittssysteme in allen Abteilungen und Stationen, mehr Überwachungskameras und einen Wachdienst, der 24 Stunden im Einsatz ist. Zudem werden die Mitarbeiter geschult, sagt Georg Erber, Lehrer am Bildungszentrum der SALK: „Neben Umbauten und technischen Sicherungen muss auch das Personal gut geschult werden. Wie kann ich deeskalieren oder Hilfe holen? Um solche Fragen geht es.“

Arzt niedergestochen, knapp gerettet

Besonders in Ambulanzen, bei denen ungehinderter Zutritt notwendig sein muss, sei Deeskalation oft wichtig, so Erber. In einer solchen Ambulanz kam es Mittwoch zu einer fast tödlichen Attacke auf einen Oberarzt. Ein 33-jähriger Mann mit Asylstatus aus Sierra Leone (Westafrika) hatte in einer Herzambulanz dem 64-jährigen Mediziner ein Messer in den Bauch gerammt. Er konnte bei einer Notoperation gerettet werden. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.

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