Großglockner, Blick von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe aus
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Kultur

Ausstellung widmet sich Frauen am Glockner

Vor 150 Jahren hat zum ersten Mal eine Frau den Großglockner bestiegen. Diesem Jubiläum widmet sich eine neue Ausstellung auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Im Mittelpunkt stehen Frauen, die – allen gesellschaftlichen Konventionen und Vorurteilen zum Trotz – bergsteigerische Pionierleistungen vollbracht haben.

Die Salzburgerin Anna von Frey stand vor 150 Jahren am Gipfel des höchsten Bergs Österreichs. Frauen wie ihr ist die am Wochenende eröffnete Ausstellung gewidmet. Die „Challenge Glockner“ sei die gleiche wie für Männer gewesen, allerdings: „Frauen haben mit zusätzlichen Hürden zu kämpfen gehabt, die bereits im Vorfeld begonnen haben. Man hat sich gefragt: Dürfen sie das? Können sie das? Sollen sie das? Es gab sehr große Vorbehalte und Vorurteile“, so der Kurator der Ausstellung, Andreas Zangl.

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Neue Ausstellung Frauen am Berg, Besucherzentrum Großglockner
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Die Ausstellung zeigt die Entwicklung – etwa bei der Mode – und die Vorurteile, mit denen Frauen zu kämpfen hatten
Anna von Frey, eine der ersten Frauen, die den Großglockner bestiegen hat
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Die Salzburgerin Anna von Frey hat vor 150 Jahren als eine der ersten Frauen den Großglockner bestiegen
Neue Ausstellung Frauen am Berg, Besucherzentrum Großglockner
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Frauen mussten früher „angemessen“ gekleidet sein – auch am Berg
Neue Ausstellung Frauen am Berg, Besucherzentrum Großglockner
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Es gab viele gesellschaftliche Konventionen, mit denen die Bergsteigerinnen von damals umgehen mussten
Gerline Kaltenbrunner, Bergsteigerin
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Bergsteigerinnen heute: Gerline Kaltenbrunner hat als erste Frau alle 14 Achttausender bestiegen
Großglockner, Blick von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe aus
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Vor 150 Jahren ist Österreichs höchster Berg zum ersten Mal von einer Frau bestiegen worden

Konvention für Frauen auch am Berg

Die Ausstellung „Frauen im Aufstieg“ soll diese Vorurteile und damals gängige Konventionen dokumentieren. Frauen mussten beispielsweise auch am Berg in angemessener Kleidung auftreten, erklärte Zangl. „Wir zeigen die Entwicklung von Reifrock bis Knickerbocker. Konvention – auch in der Bergwelt – war ein Riesenthema“

Kaltenbrunner: „Vorurteile auch heute noch“

Eine der ersten Besucherinnen der Ausstellung war Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner. Sie hat als erste Frau alle 14 Achttausender ohne zusätzlichen Sauerstoff bezwungen. „Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen – beim Höhenbergsteigen sind immer noch wenige Frauen unterwegs. Klar hat man immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen, dass wir Frauen weniger stark sind, nicht so einen schweren Rucksack tragen können – aber ich glaube, dass in den letzten Jahren bewiesen worden ist, dass das ganz anders ist“, meinte Kaltenbrunner.

„Frauen haben noch einen langen Weg vor sich“

Es stimmt, dass es für Frauen bereits ein langer und weiter Weg gewesen ist, sagte Nicole Slupetzky vom Österreichischen Alpenverein. „Frauen hat es immer in den Bergen gegeben, sie waren nur unsichtbar.“ Mit dieser Ausstellung werden sie sichtbar gemacht – „aber ich glaube, dass wir noch einen sehr weiten Weg vor uns haben“, meinte Slupetzky. Zu sehen ist die Dauerausstellung „Frauen im Aufstieg“ ab sofort im Besucherzentrum auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe.

150 Jahre nach erster Frau auf dem Großglockner

150 Jahre ist es her, dass Frauen zum ersten Mal den Großglockner bestiegen haben. Diesem Jubiläum widmet sich nun die Ausstellung „die, Berg“ im Ausstellungszentrum auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe.