Verklebtes Schild für gesperrten Wanderweg
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Chronik

Schnee: Noch viele Wanderwege zu

Nach dem schneereichen vergangenen Winter sind noch etliche Wanderwege in Salzburg gesperrt. Auch einige höhergelegene Hütten können nicht aufsperren, weil die Lawinengefahr noch zu groß ist oder die Hütten aufgrund von Wegschäden noch nicht erreichbar sind.

Schilder mit der Aufschrift „Gesperrt“ zurzeit auf vielen Salzburger Wanderwegen zu finden. Auch wenn in den vergangenen Tagen viel Schnee geschmolzen ist, sind viele Strecken wegen umgestürzter Bäume, Lawinen oder aufgrund von Vermurungen oder sonstigen Schneeschäden nach wie vor unpassierbar.

Verklebtes Schild für gesperrten Wanderweg
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Wegen des vielen Schnees im vergangenen Winter sind viele Wanderwege im Gebirge noch nicht begehbar

Ein Beispiel dafür ist der Weg zur Trauser Alm an der Glockners
traße, bestätigt Andreas Auzinger, Obmann des Alpenvereins in Zell am See (Pinzgau). „Wir sind in engem Kontakt mit den den Grundeigentümern, um eine nachhaltige Lösung zu finden, diesen Weg wieder begehbar zu machen. Wir wollen ihn entweder instand setzen oder verlegen, um den Wanderern die Möglichkeit zu geben, den Weg wieder zu benützen“, sagt Auzinger.

Zu viel Schnee: Noch viele Wanderwege zu

Nach dem schneereichen vergangenen Winter sind noch etliche Wanderwege in Salzburg gesperrt. Auch einige höhergelegene Hütten können nicht aufsperren, weil die Lawinengefahr noch zu groß ist.

„Viele Schäden noch gar nicht begutachtet“

Der Alpenverein befürchtet im fraglichen Bereich erneut Rutschungen durch Regenfälle. Außerdem rechne man noch mit vielen weiteren Schäden, die der Alpenverein noch gar nicht begutachtet konnte. Zudem können zahlreiche Hütten noch immer nicht aufsperren, bestätigt Peter Kraus, Landesreferent für Hütten und Wege beim Alpenverein.

Hangrutschung
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Die Experten befürchten noch weitere Schäden wir zum Beispiel Hangrutschungen

„Das betrifft vor allem die Hütten in den Hochlagen. Deren Betreiber haben große Probleme mit dem Transport von Speisen und Getränken zu den Hütten. Außerdem muss der jeweilige Wirt seine Hütte ja auch entsprechend für den Sommerbetrieb vorbereiten“, sagt Kraus.

„Sperren beachten, Schneefelder nicht unterschätzen“

Dem pflichtet auch Alpenvereinsobmann Andreas Auzinger bei. „Bei der Schwarzenberghütte haben wir zum Beispiel das Problem, dass ein Bach den Zustieg quert. Dort muss jedes Jahr vor Saisonstart eine Brücke errichtet werden. Derzeit haben wir dort aber noch so viel Wasser, dass wir uns sehr schwer tun, diese Brücke zu errichten, um dem Wanderer einen sicheren Zustieg zur Hütte zu ermöglichen“, schildert Auzinger.

Schneefeld, das über einen Wanderweg ragt
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Auch vor der Gefahr von Schneefeldern wird gewarnt

Beim Alpenverein appelliert man außerdem an die Wanderer, die Sperren zu beachten und vor allem auch die Gefahr auf Schneefeldern nicht zu unterschätzen. „Für deren Überquerung sind die Leute oft zu wenig ausgerüstet. Sie haben keine Spikes, Steigeisen oder Pickel mit, stehen dann vor dem Schneefeld und müssen entscheiden, ob sie das Feld überqueren mit dem Risiko, abzurutschen mit fatalen Folgen, oder doch lieber umkehren“, berichtet Peter Kraus.

Heuer doppelt so hohe Kosten wie sonst

Insgesamt betreut der Alpenverein im Bundesland Salzburg fast 3.500 Wegkilometer. Für die Wegesanierung rechnet man für heuer mit doppelt so hohen Kosten wie normal. Normalerweise kostet die Erhaltung von Hütten und Wegen rund 200.000 Euro im Jahr. Der Alpenverein fordert nun für die Erhaltung der Hütten und Wege eine dauerhaft gesicherte Förderung vom Bund.