Blühende Titanenwurz
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Haus & Garten

Großer Andrang bei blühender Titanenwurz

Enorm war Dienstagabend in der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg der Andrang zur blühenden Titanenwurz. Die größte Blume der Welt blüht nur zwei Tage lang. Tausende Menschen wollten sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen.

Jetzt blüht sie endlich, die größte Blume der Welt. Noch nie hatte die naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Salzburg so viele Besucher an einem einzigen Tag. Tausende Menschen kamen, um die nach Aas stinkende Titanenwurz zu sehen und zu riechen, die nur zwei Tage blüht. Zeitraffer-Aufnahmen machen das Spektakel sichtbar.

Blühende Titanenwurz
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Die Titanenwurz ist die größte Blume der Welt und blüht nur zwei Tage lang

Bunga Bangkai heißt diese Blume in ihrer Heimat Sumatra: „Die Leichenblume“. Einen Monat lang haben die Mitarbeitet des botanischen Gartens die zuerst unscheinbare Knospe „gehätschelt“. Diese hat sich dann mit einem Wachstum von mehr als zwei Metern revanchiert. Als sie am Montag ein stinkendes Sekret abgab war klar, dass die Blüte bevorstand.

Phallusförmige Blüte heizt sich bis auf 36 Grad auf

Am Dienstag war es dann so weit. Im Zentrum kann sich die phallusförmige Blüte auf 36 Grad aufheizen, um ihren widerlichen Duft noch intensiver zu verbreiten, schildert Stephanie Socher, Botanikerin an der Universität Salzburg. „Manche Leute assoziieren damit vertrocknetes Blut. Die Blume duftet nach Aas, totem Tier und Verwesung, was ganz gut zu dieser Beschreibung passt“, sagt Socher.

Damit lockt die Titanenwurz Insekten wie Fliegen und Aaskäfer zur Bestäubung an. "Wir sind sicher, dass diese Pflanze viel mehr Düfte abgibt als die, die man bisher kennt. Und die wollen wir untersuchen und auch untersuchen, wie sich diese Düfte während der zweitägigen Blütezeit verändern, ergänzt Stefan Dötterl, Botaniker an der Universität Salzburg.

„Duft“ stellt menschliche Nase auf harte Probe

Den Duft saugten die Botaniker laufend ab. Die Geruchsproben im Foyer der Universität stellten die Nasen der Besucher auf eine harte Probe. Große und kleine Gäste waren fasziniert. Stefan Dötterl schnitt ein Fenster in den Knospenboden. Dabei wurden die eigentlichen Blüten sichtbar – unten die weiblichen, oben die männlichen. Sie blühen einen Tag versetzt, um eine Selbstbestäubung zu vermeiden.

Männliche und weibliche Blüten der Titanenwurz
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Die eigentlichen Blüten – oben die männlichen, unten die weiblichen

Mehr als 3.000 Besucher haben das Spektakel am Dienstag bestaunt, erst um Mitternacht gingen die letzten. In der Nacht begann der Kolben, in sich zusammenzufallen. Mittwochfrüh schloß sich dann die Blüte. Jetzt soll sie sich noch einmal öffnen, bevor sie dann endgültig verfault – dann allerdings ohne den intensiven Leichengestank.

Großer Andrang bei blühender Titanwurz

Großer Andrang herrschte Dienstagabend in der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg. Grund war die Blüte der Titanenwurz. Die größte Blume der Welt blüht nämlich nur zwei Tage lang.