Kühe auf der Weide
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Wirtschaft

Versicherung für 1.800 Almbauern

Das Land Salzburg schließt eine Haftpflicht-Versicherung für 1.800 Almen ab. Auslöser sind die 490.000 Euro Schadensersatz, zu denen ein Tiroler Almbauer verurteilt wurde, weil eine seiner Kühe eine Urlauberin mit Hund angegriffen und getötet hatte. Finanziert wird die Almbauern-Versicherung in Salzburg aus dem Tourismusressort des Landes.

Salzburgs Almbauern stehen in den Startlöchern der Almsommer-Saison, auch sie waren nach dem 490.000-Euro-Schadensersatzurteil in Tirol verunsichert. Mit dem Versicherungsschutz garantiert das Land jetzt Rechtssicherheit für die Almbauern. 10.000 Euro investiert das Land pro Jahr in die Haftpflicht-Versicherung. Sie ist derzeit auf fünf Jahre ausgelegt. Der für Tourismus zuständige ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer spricht von einem Sicherheitsnetz für Salzburgs Almbauern.

Almbauern fühlen sich abgesichert

Zusätzlich zum Versicherungsschutz plant das Land eine Aufklärungskampagne für Almbesucher mit einem Verhaltenskodex, der ein besseres Miteinander von Tier und Mensch ermöglichen soll. Auch der Aktionsplan des Bundes für sichere Almen gilt in Salzburg. Darin enthalten ist mehr Eigenverantwortung von Wanderern und Besuchern. Im Mai wurde im Ministerrat eine Gesetzesänderung beschlossen, die mehr Rechtssicherheit für Almbauern bringen und die Eigenverantwortung von Almbesuchern juristisch verankern soll. Salzburgs Almbauern begrüßen die Novelle. "Das ganze Paket, bestehend aus Aufklärung, einer bundesweiten Gesetzesänderung und der Versicherung, ist für mich eine gute Gesamtlösung. Das neue Gesetz zielt auf mehr Eigenverantwortung ab und nimmt nicht nur mehr die Landwirte in die Pflicht. Es hat den Ministerrat bereits passiert. Einzelfälle, und es werden Einzelfälle bleiben, werden dann in Salzburg noch zusätzlich durch die neue Versicherung abgedeckt“, sagte der Obmann des Salzburger Alm- und Bergbauernvereins, Silvester Gfrerer.

Landesrat Schwaiger will keinen Klage-Exzess auf der Alm

Agrarlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) will keine amerikanischen Verhältnisse nach Unfällen zwischen Mensch und Tier im Almgebiet. Mit dem neuen Paket soll verhindert werden, dass es künftig regelmäßig zu Klagen kommt. Schwaiger bezeichnet die Salzburg-Lösung als praktikable Rückendeckung für die Almbauern und betonte, dass der Unfall in Tirol zwar tragisch war, aber nicht immer gebe es bei einem Unfall zwischen Mensch und Tier einen Schuldigen. "Das Urteil hat die Landwirtschaft erschüttert. Wir mussten daher eine Lösung finden, damit die Bauern in Ruhe wirtschaften können und Besucher weiterhin willkommen heißen können.“

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