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Chronik

Lungauer entscheiden sich gegen Windräder

Zwölf von insgesamt 15 Lungauer Gemeinden stimmten am Samstag vorerst gegen Windräder. Nur Weißpriach, Zederhaus und Unternberg waren für Windkraft im Lungau. Der Regionalverband Lungau sprach sich für eine Windrad-Bedenkzeit von zehn Jahren aus.

Das Nein für Windkraft fiel am Samstag in der Abstimmung des Regionalverbandes Lungau klar aus: Zwei Drittel der insgesamt 190 Gemeindevertreter stimmten dagegen. Konkret lautete die Frage an die Gemeindevertreter: Sollen unter den jetzigen Rahmenbedingungen Windkraftanlagen im Lungau errichtet werden können? 39 Gemeindevertreter stimmten dem bedingungslos zu, 124 Personen sprachen sich für eine zehnjährige Vorbereitungs- und Evaluierungsphase aus.

Zuvor beratschlagten sich die Gemeindevertreter noch vier Stunden in Tamsweg (Lungau) mit Experten in einer Informations- und Diskussionsveranstaltung. „Die Sorge im Bezirk ist groß, dass ein wesentlicher Teil der Windenergie aus unserem Bezirk gestemmt werden soll“, sagte der Obmann des Regionalverbandes und Bürgermeister von St. Michael, Manfred Sampl (ÖVP).

Befürchtung, dass Windräder dem Tourismus schaden

Ein Argument, das die vorläufige Entscheidung gegen Windräder befeuert haben könnte war im Vorfeld, dass in der Region viele den Naturraum durch Windkraft in Gefahr sehen und auch die Optik und somit der Tourismus darunter leiden könne. „Über 50 Prozent der Wertschöpfung in der Region kommt aus dem Tourismus und deshalb muss man bei der Erstellung derart großer Windkraftwerke speziell auf Bergkämmen und Bergrücken sehr verantwortungsbewusst damit umgehen. Es hilft der Region relativ wenig, wenn wir Windkrafträder auf dem Berg haben, aber als Folge davon dann schwere Einbrüche im Tourismus haben“, sagte der ÖVP-Bürgermeister von Mauterndorf, Herbert Eßl.

Lungauer fordern Windräder in allen Bezirken

Die Lungauer verlangen vom Land ein ausgewogenes Energiekonzept für erneuerbare Energien. Und zwar sollen Windräder in allen Bezirken entstehen und nicht nur im Lungau. Denn der Lungau sei nicht einzig und alleine für die Erreichung der Salzburger Klimaziele verantwortlich, hieß es am Samstag. Eventuelle Windkraftwerke im Lungau, wenn sie dann frühestens in zehn Jahren kommen, sollen von der Öffentlichen Hand betrieben werden und nicht von Firmen und Privatpersonen.

Die Bürgermeister betonten, die Gewinnung von erneuerbarer Energie sei in allen 15 Gemeinden ein wichtiges Anliegen. In diesem Punkt wollen die Gemeinden auch weiterhin ihrer Verantwortung nachkommen.

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