Intensive Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen – sowohl tagsüber als auch nachts sowie eine Nullgradgrenze in 3.500 Metern Höhe sorgen aktuell für ein starkes Ansteigen der Salzach und der Tauernachen. Betroffen ist vor allem das Salzacheinzugsgebiet zwischen Wald und Werfen (Pinzgau/Pongau), sagt der Leiter des hydrographischen Dienstes, Johannes Wiesenegger. Hohe Pegelstände seien zu dieser Jahreszeit normal: „Aufgrund der großen Schneefälle im Jänner sind im Hochgebirge oberhalb von 2.000 Metern sehr viele Schneereserven vorhanden. Die schmelzen jetzt bei diesen hohen Temperaturen ab“.
Hochwasser möglich
In der Nacht auf Mittwoch ist die Salzach in Mittersill (Pinzgau) über die Warngrenze angestiegen – die Feuerwehr war in Alarmbereitschaft. Die neue Hubbrücke könnte erstmals zum Einsatz kommen. Die Salzach sei nicht über die Ufer getreten – das kann in den kommenden Tagen aber immer noch passieren, sagt Wiesenegger. In der Landeshauptstadt musste die Salzachschifffahrt vorübergehend eingestellt werden.
Dass sich die Lage durch mögliche Gewitter so zuspitzt wie in Tirol, sei auch nicht auszuschließen: „ Wir haben eine sehr hohe Basiswasserführung und es sind auch in der Nacht auf Mittwoch Gewitter aufgetreten. Wenn intensive Gewitter auftreten, ist ein Hochwasser möglich“. In Innsbruck sind mehrere Brücken und Stegen vorsorglich gesperrt worden, weil der Inn einen Pegelstand von mehr als sechs Metern erreicht hatte.
Erste Tropennacht in Abtenau
Die Hitzewelle hat Österreich eine weitere tropische Nacht beschert. Nach Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sind an 25 Wetterstationen in Österreich mehr als 20 Grad gemessen worden. Für Abtenau (Tennengau) melden die Meteorologen die erste Tropennacht der Messgeschichte auf 709 Metern Seehöhe – der Tiefstwert lag hier bei 22,9 Grad.
Tropennächte gab es in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg. Eine Frostnacht gab es nur auf dem Brunnenkogel auf 3.437 Metern in Tirol. Alle anderen der 270 Messstationen lagen im Plus. So lag der Tiefstwert etwa am Sonnblick auf 3.109 Metern immer noch bei 2,4 Grad. Bis inklusive Samstag dürfte die Hitzewelle laut ZAMG anhalten, und noch ungewöhnlich heißer werden. Für Samstag prognostiziert die ZAMG 36 Grad. Etwas weniger heiß ist es am Wochenende vor allem im Westen des Landes.