Nina Simone, Bürgerrechtsaktivistin und von der Nachtclub-Sängerin zum Star gewordene Diva
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Zugabe

Musikerin und Bürgerrechtlerin – Nina Simone

In der Radio Salzburg „Zugabe“ am Samstag, 18. Februar erinnert Musikkenner Reinhard Grabher an die legendäre Musikerin, die heuer 90 Jahre alt geworden wäre – mit einem Konzert aus der Vine Street Bar in Hollywood aus dem Jahr 1987.

Es war am 21. Februar vor 90 Jahren in einem kleinen Dorf Tryon in North Carolina (USA), als die kleine Eunice Kathleen Waymon als sechstes von acht Kindern zur Welt kam. Ihre Mutter war Predigerin in einer Methodistenkirche, ihr Vater hatte gleich drei Jobs: lokaler Entertainer, Frisör und Arbeiter in einer chemischen Reinigung.

Nur für Weiße: Eltern der Plätze verwiesen

Bereits mit vier Jahren lernte die kleine Eunice Klavier – und mit zwölf hatte sie ihren ersten öffentlichen Auftritt. Dabei sollte das passieren, was dann ihr ganzes Leben geprägt hat.

Ihre Eltern nahmen in der ersten Reihe Platz, wurden dann aber nach hinten im Saal verwiesen, denn die besten Plätze waren nur für Weiße reserviert. Die kleine Eunice weigerte sich daraufhin zu spielen, solange bis ihre Eltern wieder vorne sitzen durften.

Nina Simone, Bürgerrechtsaktivistin und von der Nachtclub-Sängerin zum Star gewordene Diva
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Nina Simone, Bürgerrechtsaktivistin und von der Nachtclub-Sängerin zum Star gewordene Diva
Reinhard Grabher
ORF/wildbild
Musikkenner Reinhard Grabher

Sendungshinweis

„Zugabe, das Radio Salzburg Live-Konzert“ am 18.2.2023 von 20.00 bis 21.00 Uhr

Bürgerrechte bestimmte ihr ganzes Leben

Musikerin und Bürgerrechtsaktivistin – das sollte Eunice, die später den Künstlernamen Nina Simone annahm, ihr ganzes Leben bestimmen.

1957 hat sie im Alter von 24 Jahren ihr erstes Album veröffentlicht, zwei Jahre kam es in New York City zu einem Konzert, durch das Nina Simone sowohl in den USA als auch in Europa zur „Hohepriesterin des Soul“ erkoren wurde. Gleichzeitig hat sie sich auch in der US-amerkianischen Bürgerrechtsbewegung engagiert.

Das Lied „Mississippi Goddamn“ wurde ihr erstes Bürgerrechtslied, in dem sie die Diskriminierung der afroamerikanischen Bevölkerung scharf kritisierte. Es entstand als Reaktion auf einen Bombenanschlag in Alabama 1963, bei dem vier schwarze Mädchen getötet wurden.

Jazz, Blues und Begeisterung

Ab Mitte der 1970er wurde es ruhiger um die Sängerin und Pianistin, wiewohl sie weiterhin mit ihrem Jazz und Blues auftrat und die Fans begeistern konnte.

1993 erschien ihr letztes Album. Im gleichen Jahr hat sich Nina Simone nach Südfrankreich zurückgezogen, wo sie zehn Jahre später nach langem Krebsleiden gestorben ist.

In der Radio Salzburg Zugabe am Samstag, 18. Februar erinnert Reinhard Grabher an die Musikerin mit einem Konzert aus der Vine Street Bar in Hollywood aus dem Jahr 1987.