Sendungshinweis:
„Ihr Nachmittag“, 19.1.2022
Das Buch hat die Kategorie des Heimatromans komplett auf den Kopf gestellt, weil es statt einer ländlichen Idylle ein ländliches Schreckensszenario ausbreitet. Manchen galt Franz Innerhofer damals als Nestbeschmutzer, anderen als Aufdecker von Missständen.
Von Idylle zur schonungslosen Abrechnung
Die idyllischen Geschichten von Karl Heinrich Waggerl führten 1974 die heimischen Bestseller-Listen an, als das Buch des misshandelten Bauernsohns Franz Innerhofer wie ein Orkan alles durcheinander wirbelte. Das Buch ist eine tabulose Abrechung mit den damaligen Verhältnissen am Bauernhof. Für den Salzburger Germanisten Karl Müller ist „Schöne Tage“ ein Meilenstein, wie er vor einigen Jahren bei den Rauriser Literaturtagen sagte.
Von Krimml über Salzburg nach Graz
Franz Innerhofer wurde 1944 in Krimml als uneheliches Kind einer Landarbeiterin geboren. Als Kind war er am Hof seines Vaters – ebenfalls in Krimml – als Hilfsknecht tätig. Später besuchte er ein Gymnasium für Berufstätige und studierte einige Semester an der Universität Salzburg. Für seinen ersten Roman „Schöne Tage“ erhielt er 1975 den Rauriser Literaturpreis. Seine damalige Lesung sorgte auch im Raurisertal für Aufruhr.

Franz Innerhofer starb vor 20 Jahren in seiner Grazer Wohnung, es war Selbstmord.
Der Roman wird bis heute immer wieder neu aufgelegt, weil die Nachfrage danach nie abgerissen ist.