Ein beeindruckendes Naturschauspiel besucht ORF-Radio Salzburg-Urlaubsreporter Franz Grießner auf seiner Urlaubsreise durch das Land Salzburg. Für Groß und Klein ist der Spazierweg über gut befestigte Holzstege geeignet. Eingeladen wird man auf eine magische Reise, wo man die Kraft des Wassers bei jedem Schritt spürt.
Sendungshinweis
„Guten Morgen Salzburg“ und „Ihr Vormittag“, 9.8.2021
In der Späteiszeit vor etwa 14.000 Jahren war das Kaprunertal von einem mächtigen Gletscher bedeckt, der langsam taleinwärts wanderte und dabei die Felsen abschliff. Der abgeschmolzene Gletscher hinterließ beim Bürgkogel einen Taleinschnitt – die Sigmund-Thun-Klamm. Bis zu 32 Meter tief hat sich die Kapruner Ache bei ihrem 320 Meter langen Weg durch die Klamm eingeschnitten und markante Glättungen, Strudeltöpfe und Kolke gebildet.
Nikolaus Gaßner und Sigmund Graf von Thun
1893 wurde die Klamm Kaprun als Attraktion durch eine Holzsteganlage nach Plänen von Nikolaus Gaßner erschlossen. Sie erhielt ihren heutigen Namen nach dem Stadthalter von Salzburg Sigmund Graf von Thun, der bei seinem ersten Klammbesuch tief beeindruckt war. Er hat den Satz „Tosend und mächtig strömen uns die Fluthen entgegen“ geprägt. 1934 wurde die Klamm zum Naturdenkmal erklärt. Allerdings 1938 schon wieder aufgelassen, denn die Nutzung der Wasserkräfte des Kaprunertales rückten in den Vordergrund.
1991 reifte der Wunsch der Kapruner Bevölkerung, die Steganlage wieder zu errichten. Ein Verein wurde sogar dafür gegründet. Die Planung sah vor, die Steganlage entlang der Route der 1938 aufgelassenen Anlage wieder zu errichten und im August 1992 konnte die Klamm Kaprun für die Besucher wieder frei gegeben werden.
Und auch wenn sie nicht die längste, nicht die tiefste und nicht die berühmteste Klamm Salzburgs ist, ist der Besuch für Jedermann ein Erlebnis.
Hinweis: Von der Ortsmitte ist die Klamm zu Fuß in 20 bis 30 Minuten zu erreichen. Zum Abschluss der Klammwanderung wartet ein naturkundlicher Lehrweg rund um den Klammsee bei Kaprun auf die Besucher.