Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Unbekannte am Freitag oder Samstag auf dem Taxberg bei Taxenbach (Pinzgau) die  Zuchtziege Stella von der Weide des Bergbauern Gerhard Harlander gestohlen und ihr Kitz zurückgelassen. Beide gehören zu der vom Aussterben bedrohten Rasse der Tauernschecken und gelten als sehr wertvoll.
Gerhard Harlander
APA/Gerhard Harlander
Chronik

Wertvolle Zuchtziege gestohlen

Wie nun erst bekannt wurde, haben Unbekannte am Freitag oder Samstag auf dem Taxberg bei Taxenbach (Pinzgau) die Zuchtziege Stella von der Weide des Bergbauern Gerhard Harlander gestohlen und ihr Kitz zurückgelassen. Die beiden gehören zu der vom Aussterben bedrohten Rasse der Tauernschecken.

Die Ziege stand zum Zeitpunkt der Tat auf einer eingezäunten und mit Elektrozaun gesicherten Bergweide beim Bauernhof ihres Besitzers. Für den Transport klemmten die Unbekannten die Stromzufuhr ab, berichtet die Polizei.

Kitz ohne Mutter, Bauernkinder „am Boden zerstört“

Die Zuchtziege ist rund tausend Euro wert. Ihr zwei Wochen altes Kitz ließen die Täter bei der Herde zurück. Dass das Muttertier den Stromzaun selbst zerstört haben und ausgerissen sein könnte, sei unmöglich, so Bergbauer Gerhard Harlander vom Unterbachrainerhof: „Vorher reißt das Kabel oder das Weidezaunband.“ Es sei ohnehin ausgeschlossen, dass die Ziege ausgerissen ist: „Die Geiß hätte ihr Kitz nie verlassen.“ Die Ziege gehört eigentlich den Kindern Harlanders: „Die sind jetzt am Boden zerstört.“

Stella mit ihrem Kitz in besseren Tagen:

Fotostrecke mit 5 Bildern

Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Unbekannte am Freitag oder Samstag auf dem Taxberg bei Taxenbach (Pinzgau) die  Zuchtziege Stella von der Weide des Bergbauern Gerhard Harlander gestohlen. Sie gehört zu der vom Aussterben bedrohten Rasse der Tauernschecken und gilt als sehr wertvoll.
APA/Gerhard Harlander
Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Unbekannte am Freitag oder Samstag auf dem Taxberg bei Taxenbach (Pinzgau) die  Zuchtziege Stella von der Weide des Bergbauern Gerhard Harlander gestohlen und ihr Kitz zurückgelassen. Beide gehören zu der vom Aussterben bedrohten Rasse der Tauernschecken und gelten als sehr wertvoll.
Gerhard Harlander
Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Unbekannte am Freitag oder Samstag auf dem Taxberg bei Taxenbach (Pinzgau) die  Zuchtziege Stella von der Weide des Bergbauern Gerhard Harlander gestohlen. Sie gehört zu der vom Aussterben bedrohten Rasse der Tauernschecken und gilt als sehr wertvoll.
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Die vermisste Gaiß mit dem Kitz dahinter, ganz hinten der Elektrozaun, den die Täter abklemmten
Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Unbekannte am Freitag oder Samstag auf dem Taxberg bei Taxenbach (Pinzgau) die  Zuchtziege Stella von der Weide des Bergbauern Gerhard Harlander gestohlen und ihr Kitz zurückgelassen. Beide gehören zu der vom Aussterben bedrohten Rasse der Tauernschecken und gelten als sehr wertvoll.
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Stella mit ihrem Kitz (links), anderen Ziegen und dem Sohn des Bergbaurern
Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Unbekannte am Freitag oder Samstag in Taxenbach (Pinzgau) die  wertvolle Zuchtziege „Stella“ von der Weide eines Bergbauern gestohlen. Sie gehört zu der vom Aussterben bedrohten Rasse der Tauernschecken.
pinzgauerrind.at
Archivbild: Tauernschecken mit Geißen und Bock

Bauer schreibt den Tätern im Web

In Facebook schreibt der Unterpinzgauer Bergbauer den Dieben ins Gewissen: „Habt ihr euch eigentlich Gedanken darüber gemacht, was ihr meinen Kindern damit antut? Ihr habt ihnen einen Teil von ihnen und ein großes Stück Vertrauen in die Menschen geraubt. Das Tier haben sie vom Großvater bekommen und fast ihre ganze Kindheit gehegt, gepflegt und gefüttert. Es wurde ihnen nun von fremden Menschen einfach genommen.“

„Sicher kein Wolf“

Auch einen Wolfsangriff – im Vorjahr war in der Region ein Raubtier unterwegs – hält er für nicht möglich: „Ein Wolf hätte die Kleinen gefressen und für Unruhe in der Herde gesorgt. Sie war das größte Tier.“

Nur zweitausend Tauernschecken insgesamt

Harlander hofft nun, dass jemand etwas gesehen hat oder weiß: „Wir sind um jeden Hinweis froh. Bitte meldet Euch.“ Dass ein anderer Züchter das Tier von seinem Hof gestohlen haben könnte, schloss er jedoch aus. Der langjährige Zuchtverantwortliche für Tauernschecken in Österreich ist Johann Wallner aus Rauris (ebenfalls Pinzgau). Er sagte der APA, der Bestand der im Herdenbuch eingetragenen Tiere sei zuletzt auf rund 2.000 Stück gewachsen.

Hinweise bitte an:

Gerhard Harlander
E-Mail: harlander-bachrain@aon.at
Telefone: +43 650 4349976
+43 650 7900824

Zuchtziege von Bergweide gestohlen

Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Unbekannte am Freitag oder Samstag auf dem Taxberg bei Taxenbach im Pinzgau die Zuchtziege Stella von der Weide des Bergbauern Gerhard Harlander gestohlen und ihr Kitz zurückgelassen. Beide gehören zu der vom Aussterben bedrohten Rasse der Tauernschecken und gelten als sehr wertvoll.

Taxenbacher vor hundert Jahren als Zuchtpionier

Der erste nachweisbare Züchter plattengescheckter Bergziegen war Kaspar Mulitzer, geboren 1884 in Taxenbach. Er hatte sie schon als Kind gehalten. Ab 1926 war Mulitzer in der Rauriser Rohrmoosalm ansässig. Dort arbeitete er laut Wikipedia mit einer hundertköpfigen Herde im Talschluss des Rauriser Krumltales weiter, einem abgelegenen Seitental.

Dem Pionier wurde dann in der Zeit des Nationalsozialismus von politischen Tätern im Landwirtschaftsbereich der Einsatz anderer Böcke aus Deutschland aufgezwungen. In wenigen Jahren schrumpfte die Scheckenherde Mulitzers. Der versteckten Lage in der Kruml hinter dem mehr als 3.000 Meter hohen Hocharn sei das Überleben eines Großteils der ursprünglichen Herde zu verdanken. Ab Mitte der 1940er-Jahre beteiligte sich mit dem Gassnerbauern ein zweiter Züchter in Rauris an der Rettung der Tauernschecken.

Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Unbekannte am Freitag oder Samstag in Taxenbach (Pinzgau) die  wertvolle Zuchtziege „Stella“ von der Weide eines Bergbauern gestohlen. Sie gehört zu der vom Aussterben bedrohten Rasse der Tauernschecken.
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Tauernschecken auf sommerlicher Hochalm in den Hohen Tauern Salzburgs

Fellzeichnung hat tieferen Sinn

Unter Experten gilt die Tauernschecke als „eigenständige, autochthone, vitale, langlebige und trittsichere Gebirgsziege“. Sie ist „bei einem kurzen Haarkleid ohne Behang lebhaft braun/weiß/schwarz, mitunter auch schwarz/weiß gescheckt.“ Es gibt laut Wikipedia eine durchgehende „Blässe am Kopf, wobei die Ohren und der Augenbereich deutlich pigmentiert sind“. Das sei „bei der Alpung gewünscht, weil der Senner so die Ziegen auch bei frühen Schneefällen oder herbstlicher Braunfärbung der Alpenflora in den weiten Bergkaren leichter finden konnte.“

Euter gut vor Verletzungen geschützt

Andererseits sei die Pigmentierung des Kopfes ein guter Schutz gegen die intensive Sonneneinstrahlung auf den Hochalmen: „Tauernschecken zeichnen sich durch hoch angesetzte, gut ausgebildete Euter mit ansprechender Milchleistung aus. So sind die Euter im unwegsamen Gelände der Hochalmen gut vor Verletzungen geschützt.“