
Sendungshinweis: „Guten Morgen Salzburg“ am 4.4.2020
Die derzeitige Situation stellt die Menschen vor große emotionale Herausforderungen. Mit viel Zeit und Gedanken ausgestattet, muss man sich mit sich selber und seiner Familie so viel beschäftigen wie selten zuvor.
ORF-Redakteurin Edina Gaisecker hat mit Ingrid Stadtler-Pree (psychologische Beraterin, Coach und Trainerin) über Möglichkeiten gesprochen, wie man mit Hilfe von Bewegung, Atemtechnik, gesunder Ernährung und Humor durch diese herausfordernde Zeit kommt. Wir haben die Tipps für Sie zusammengefasst.
Tipps gegen negative Gefühle und Ängste
Die Menschen befinden sich in einer Krisensituation, die nicht unterschätzt werden darf. Aber gleichzeitig muss man sich immer wieder klarmachen, dass eine Panik nicht angebracht ist, denn in Österreich ist man gut aufgehoben. Die Regierung setzt Maßnahmen, damit Zustände, wie sie in anderen Ländern passieren, verhindert werden. Es ist aber jeder gefragt, sich zu informieren und diese Maßnahmen auch einzuhalten.
Aktiv sein Immunsystem stärken
- Gesund ernähren.
- Einen normalen Tagesrythmus aufrecht erhalten: So als würde man zur Schule oder zur Arbeit gehen.
- Genug Schlaf.
- Bewegung ist wichtig und das geht auch mit wenig Platz.
- Lüften nicht vergessen.
- Humor, Humor, Humor.

Jeder kann aktiv sein Immunsystem stärken. Dafür gibt es wissenschaftlich belegte Empfehlungen: gesunde Ernährung, genügend Schlaf und zwar vor Mitternacht. Auf ausreichend Bewegung achten. Auch auf engem Raum kann man fit bleiben: Ganz klassisch mit Liegestützen und Kniebeugen oder mit Hilfe von Youtube-Videos zum Mitmachen. Von Fitness über Zumba und Yoga gibt es alles, was das Herz begehrt. Dabei nicht vergessen, die Fenster aufzumachen und genug Frischluft hereinzulassen.
Dem Humor genug Platz einräumen
Viel Lachen ist auch in Krisenzeiten sehr wichtig. Die sozialen Medien lassen viele Menschen zu einer wichtigen Bewältigungsstrategie greifen: dem Humor. Nach dem Motto „Humor ist, wenn man trotzdem lacht!“ lassen sich so manche trüben Gedanken verscheuchen.

Die Krise ist gleichzeitig eine Chance
Wichtig zu erkennen ist, dass man seinen Gefühlen und Ängsten nicht machtlos ausgeliefert ist. Die Menschen haben die Fähigkeit zur Selbstregulation und Selbstwirksamkeit. Das wichtigste Werkzeug dafür trägt der Mensch in sich: Aufmerksamkeit, Konzentration und Fokus.
Jeder Mensch hat die Wahl, worauf man diese Aufmerksamkeit legt: Konzentriert man sich auf das Bedrohliche, auf das was nicht mehr möglich ist? Oder besser auf das, was alles jetzt noch geht oder gerade jetzt wieder gefragt ist?
Die Möglichkeiten erkennen
Die momentane Zeit ist wie eine Medaille: Auf der Vorderseite die Krise – auf der Rückseite die Chance. Man kann jede Situation gedanklich umdrehen. Dann findet man die Möglichkeiten und die Chancen.
Beispiel Vorderseite: „Ich kann mich nicht mehr so frei bewegen wie noch vor kurzem.“
Beispiel Rückseite: „Ich kann mich auf mich und auch auf die Menschen, mit denen ich zusammenlebe, konzentrieren – miteinander reden, spielen, kuscheln. Oder telefonieren mit den Menschen, die mir wichtig sind, die ich aber jetzt nicht treffen darf. Man kann auch wieder Dinge tun, für die man bisher keine Zeit hatte, mir ein neues Ziel setzen, kreative Lösungen finden.“

Atemtechniken bewußt einsetzen
Wenn man flach und vielleicht hektisch atmet, weil man eine beängstigende Nachricht gehört hat, kann man bewusst seine Aufmerksamkeit auf den Atem richten und einige Male tief und bewusst durchatmen.
Aus einer Vielzahl sehr wirksamer Atemtechniken stellt Ingrid Stadtler-Pree eine sehr einfache, aber wirksame hawaiianische Atemtechnik vor, die man im Alltag gut anwenden kann: „Beim Einatmen fokussiere ich meine Aufmerksamkeit auf meinen Scheitel und beim Ausatmen auf die Fußssohlen. Ganz einfach! Meine Aufmerksamkeit fließt praktisch mit meinem Atem zwischen Kopf und Füßen hin und her. Am besten fünf bis zehn oder mehr solcher Atemzüge machen. Das beruhigt und energetisiert Körper, Geist und Seele gleichermaßen.“
Auch das geht vorbei: Glücks-Tipps von Thomas Brezina
Thomas Brezina und sein Verlag schenken allen Österreichern ein kostenloses E-Book mit dem Titel „Auch das geht vorbei – Glücklich bleiben in schweren Zeiten“. Kult-Autor und Schnellschreiber Brezina gibt darin Ratschläge gegen Sorge, Angst und Panik-Attacken. Er erzählt, was zu tun ist, wenn einem daheim die Decke auf den Kopf fällt und wie sich trotzdem ein Lächeln bewahren lässt.
„Derzeit ist es wichtiger als je zuvor, auf die eigene Gesundheit und damit auf die Gesundheit vieler anderer zu achten. Eine besondere Rolle spielt dabei aber die innere Gesundheit und Kraft“, sagt Thomas Brezina.