Wetterkreuz am Naglköpfl
ORF/A.Aglassinger
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Da bin i dahoam

Piesendorf: Wanderung zum Naglköpfl

In der Sonntagfrüh-Serie „Da bin i dahoam“ von Radio Salzburg hat Andrea Aglassinger am 26. Jänner eine Wanderung zum Naglköpfl in Piesendorf (Pinzgau) unternommen. Ein Kraftplatz macht diesen Ort auch zu einem spirituellen Erlebnis.

Da bin i Dahoam:
ORF Radio Salzburg, Sonntag 26. Jänner 2020, 7.00 Uhr

Das Naglköpfl in Walchen/Piesendorf ist von weitem sichtbar durch die weiße Skipiste. Aber nicht nur für Skifahrer ist dieser Hang interessant, sondern auch für Wanderer. Das ganz Jahr über kann man über einen gemütlichen Wiesenweg auf diese Anhöhe wandern.

Aufstieg zum Naglköpfl bei Piesendorf
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Walcher Kirche

Vor dem Start der Wanderung zahlt sich ein Besuch in der kleinen barocken Kirche mitten im Ortszentrum Walchen aus. Die Kirche wird erstmals geschichtlich erwähnt 1512 und steht unter dem Schutz der heiligen Elisabeth von Portugal und dem heiligen Ulrich von Augsburg. Beide sind auf dem neurenovierten barocken Hauptaltar abgebildet.

Köpflkapelle mit Heiligenfiguren
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Die Walcher Kirche lädt zum Verweilen ein

In einer original nachgebauten Holzfäller-Selde kann man eine Rast einlegen und nachfühlen, wie die Holzknechte früher wochenlang im Wald gehaust haben. Anstatt eines Gipfelkreuzes steht auf dem Naglköpfl ein Wetterkreuz mit drei Querbalken, ein sogenanntes „Patriachenkreuz“. Es wurde 1944 vom Naglbauer und einem Zwangsarbeiter aus Frankreich errichtet und 2005 in der gleichen Form neu aufgestellt.

Holzknecht-Selde
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Auch bei der Holzfäller-Selde kann man eine Rast einlegen

Spiritueller Kraftplatz

Auf dem Naglköpfl soll früher eine Burg gestanden haben, oder eine keltische Besiedelung in Form einer Burg. Laut Erzählungen der Großeltern des Naglbauers wollten die Rösser bei der Heuernte bestimmte Stellen nicht überqueren. Spirituelle Menschen berichten von einer ausstrahlenden Ruhe und inneren Zufriedenheit auf diesem Platz.

Kraftplatz am Naglköpfl
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Der Kraftplatz am Naglköpfl

In einer halboffenen Kapelle sind vier Heilige aufgestellt: der hl. Ambrosius, der hl. Josef, der hl. Hubertus und der hl. Leonhard. Gleich daneben sieht man ein Herrgottskreuz auf einer Fichte. Es ist ursprünglich in Kaprun gestanden, wurde dort gestohlen und beschädigt. Nach der Wiederfindung hat man es restauriert und auf einer Lerche hinter der Kapelle aufgehängt. 2018 zerstörte ein Blitz die Lerche, das Kreuz blieb wie durch ein Wunder unversehrt. So hat man es auf der nächsten Fichte gleich wieder aufgehängt.

Wegbeschreibung

Von der barocken Kirche im Ortsteil Walchen geht es der Beschilderung nach zum Hof des Krapfbauern, hier gibt es auch Parkmöglichkeiten. Weiter führt ein Wiesenweg parallel zur Skipiste zur Waldgrenze hinauf.

Wetterkreuz am Naglköpfl
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Bei einem Wegkreuz vor einem hölzernen Heustadl zweigt der Weg rechts ab, führt vorbei an einer Holzfäller-Selde teilweise über Stufen hinauf zum Wetterkreuz auf dem Naglköpfl. Direkt dort befinden sich der Kraftplatz, die Köpflkapelle mit einem alten Herrgottskreuz und die Jausenstation Naglbauer. Die Gehzeit beträgt ca. 45 Minuten. Für die Wanderung benötigt man gutes Schuhwerk und eventuell Gehstöcke.