Fischer am Bürmooser Badeteich
ORF/Eva Köck
ORF/Eva Köck
Da bin i dahoam

Moorwanderung in Bürmoos

Dass ein Moor auch im November einen Ausflug wert ist, zeigt Eva Köck auf ihrer Wanderung durch das Bürmooser Moor. In der Reihe „Da bin i dahoam“ führt sie durch die mystische, wildromantische Landschaft, die manche Geheimnisse erst auf den zweiten Blick preisgibt.

74 Hektar groß ist das Moorgebiet in Bürmoos (Flachgau). Gut drei Stunden dauert der Moorwanderweg, der quer durch den Moorwald ins ehemalige Torfabbaugebiet führt und sowohl für rüstige Senioren, als auch für neugierige Kinder geeignet ist.

Bürmooser Moor
ORF/Eva Köck
Birkengruppe im Bürmooser Moor

Auf der Suche nach der Moorhexe und „Kuhwampm“

Ausgangspunkt für unsere Wanderung ist der Parkplatz beim Kindergarten Bürmoos. Von dort führt der Weg zum Badeteich, der ursprünglich einmal eine große Lehmgrube war. Ins Moos gelangt man über einen Pfad, der entlang des Sees in den Moorwald führt. Bis 1850 war die Gegend unbesiedelt – auch in der Zeit vor dem Torfabbau wagten sich nur wenige Leute in die mystische Welt des Moors. Zu groß war die Angst vor der Moorhexe, dem Mooskramperl oder Irrlichtern, die Wanderer – so der Aberglaube – in ihr Verderben führten.

2019 muss sich aber keiner, der sich auf die Reise durchs Moor begibt, fürchten. Die Wege sind gut beschildert, beruhigt Wanderpartner Reinhard Kaiser vom Torferneuerungsverein Bürmoos. „An diese Wegbeschilderungen sollte man sich aber tunlichst halten, sonst kann es schon sein, dass man am Ende in einer „Kuhwampm“ landet. So nennen wir hier in Bürmoos alte, überwachsene Torfstiche. Man versinkt in diesen Löchern natürlich nicht vollständig, aber dreckig, wird man auf alle Fälle.“

Der Obmann des Torferneuerungsvereins Bürmoos, Reinhard Kaiser, in einer Kuhwampm
ORF/Eva Köck
Wanderführer Reinhard Kaiser in der „Kuhwampm“

Kelten, Vögel und Torfstich

Nicht nur Torfstecher haben früher ihr Glück im Moor gesucht, sondern auch Kelten.

Sendungshinweis

Da bin I dahoam, 17.11.2019, 7.00 Uhr

Heute führt die sogenannte „Grundlose Straße“ über einen mittlerweile verschütteten See, in dem die Kelten früher ihre Opfergaben versanken. Eine Schautafel informiert die Wanderer über diese Funde und die spannende Geschichte dahinter.

Das Highlight des Rundwanderweges ist wohl der Torfstich, wo zur Glanzzeit der Glashütte, bis zu 700 Arbeiter unter harten Bedingungen Torf abgebaut haben. Das Torf ist dann mit der „Bockerlbahn“, die man heute noch sieht, ins Dorf nach Bürmoos transportiert worden.