74 Hektar groß ist das Moorgebiet in Bürmoos (Flachgau). Gut drei Stunden dauert der Moorwanderweg, der quer durch den Moorwald ins ehemalige Torfabbaugebiet führt und sowohl für rüstige Senioren, als auch für neugierige Kinder geeignet ist.
Auf der Suche nach der Moorhexe und „Kuhwampm“
Ausgangspunkt für unsere Wanderung ist der Parkplatz beim Kindergarten Bürmoos. Von dort führt der Weg zum Badeteich, der ursprünglich einmal eine große Lehmgrube war. Ins Moos gelangt man über einen Pfad, der entlang des Sees in den Moorwald führt. Bis 1850 war die Gegend unbesiedelt – auch in der Zeit vor dem Torfabbau wagten sich nur wenige Leute in die mystische Welt des Moors. Zu groß war die Angst vor der Moorhexe, dem Mooskramperl oder Irrlichtern, die Wanderer – so der Aberglaube – in ihr Verderben führten.
2019 muss sich aber keiner, der sich auf die Reise durchs Moor begibt, fürchten. Die Wege sind gut beschildert, beruhigt Wanderpartner Reinhard Kaiser vom Torferneuerungsverein Bürmoos. „An diese Wegbeschilderungen sollte man sich aber tunlichst halten, sonst kann es schon sein, dass man am Ende in einer „Kuhwampm“ landet. So nennen wir hier in Bürmoos alte, überwachsene Torfstiche. Man versinkt in diesen Löchern natürlich nicht vollständig, aber dreckig, wird man auf alle Fälle.“
Kelten, Vögel und Torfstich
Nicht nur Torfstecher haben früher ihr Glück im Moor gesucht, sondern auch Kelten.
Sendungshinweis
Da bin I dahoam, 17.11.2019, 7.00 Uhr
Heute führt die sogenannte „Grundlose Straße“ über einen mittlerweile verschütteten See, in dem die Kelten früher ihre Opfergaben versanken. Eine Schautafel informiert die Wanderer über diese Funde und die spannende Geschichte dahinter.
Das Highlight des Rundwanderweges ist wohl der Torfstich, wo zur Glanzzeit der Glashütte, bis zu 700 Arbeiter unter harten Bedingungen Torf abgebaut haben. Das Torf ist dann mit der „Bockerlbahn“, die man heute noch sieht, ins Dorf nach Bürmoos transportiert worden.