17 Kilometer lang ist der Kapellenwanderweg im Großarltal. Zu genießen bei jedem Wetter, auch in kleineren Etappen – Wandern von Kapelle zu Kapelle und dabei zur Ruhe kommen, das ist das Ziel des Kapellenwanderweges im Großarltal.
Von Großarl nach Hüttschlag
Der Ausgangspunkt für den Kapellenwanderweg ist die Pfarrkirche in Großarl. Sie ist derzeit geschlossen, weil sie umfangreich renoviert wird. Der Weg führt Richtung Hüttschlag vorbei an der Laireitingkapelle, der Bichlkapelle, der Figlerkapelle, der Griesbichlkapelle, der Neuhofkapelle, und der Schappachkapelle. Die Kirche in Hüttschlag ist eine Zwischenstation, dann marschiert man weiter Richtung Talschluss, vorbei an der Wolfaukapelle, der Karteiskapelle, der Maurachkapelle bis zur Hubertuskapelle. Den Abschluss macht die Pertillkapelle, erbaut als Dankeschön für die Heimkehr aus dem Zweiten Weltkrieg.
Sendungshinweis:
Da bin I dahoam, 03.11.2019 7.00 Uhr
10 Gebote – 10 Wünsche
Wandern entlang des Kapellenweges ist auch Erholung für Geist und Seele. Helga Zraunig, Almrösl-Wirtin in Hüttschlag, hat für jede Kapelle aus den zehn Geboten der Bibel einen guten Wunsch formuliert. Sie erzählt: "Der moderne Mensch tut sich heute vielleicht leichter mit einem Wunsch, als mit einem „Du musst, Du sollst!“ In einer Broschüre über den Kapellenweg findet man zusätzlich Anregungen zum Nachdenken. Die Fragen, die bei der Schappachkapelle, mitten im Ortszentrum von Hüttschlag, gestellt werden: „Wo und wie heiße ich Menschen willkommen?“ Ein sehr aktuelles Thema, meint Helga Zraunig. „Gerade mit Fremden tun wir uns doch manchmal ein bisschen schwer, alles was fremd ist, macht uns ein bisschen Angst, das ist das Hauptproblem unserer Zeit.“
Der Heilige Hubertus
Martin Rohrmoser, Religionslehrer in Pension und Kustos vom Talmuseum des Nationalparkvereines Hüttschlag kümmert sich um die Hubertuskapelle. Diese Kapelle stand ursprünglich beim Karteisbauer, wurde 1880 anlässlich der Primiz vom Sohn des Karteisbauern Simon Huttegger errichtet. Er wurde später Wallfahrtspfarrer von Maria Stein in Tirol. 1996 wurde die Kapelle vom Nationalparkverein an den jetzigen Platz überstellt. Nachdem Hüttschlag ein alter Bergwerksort ist, an dem Kupfer und Schwefel abgebaut wurde, hat man die Kapelle in eine Hubertus- und Bergwerkskapelle umfunktioniert.
Gletscherblick
Immer im Blick bei dieser Wanderung entlang der Kapellen im Großarltal: der Keeskogel. Er ist mit seinen 2.884 Metern Höhe die höchste Erhebung des Tales und prägt mit seinem Gletscher den Talschluss der Nationalparkgemeinde Hüttschlag.