Der Familienbetrieb „Hotel Gasthof Post“ in Krimml ist seit 1974 in dritter Generation in den Händen der Familie Steger.
Ein Wirtshaus ist immer auch ein bisschen wie ein zweites Wohnzimmer und Postwirt Ernst Steger kann viele Geschichten aus der Region erzählen. Er und seine Frau sind mit Leib und Seele seit 41 Jahren Wirtsleute. Für ihn ist der Ort Krimml „drei Schritt unter’m Himmel“.
Krimml ist „drei Schritte unterm Himmel“
Auf einer leichten Anhöhe situiert, überblickt man von diesem Traditionshaus nicht nur den Ort, sondern auch das Tal und kann sogar den berühmten Krimmler Wasserfall sehen – und vom Wirtshaustisch bis in die Hohen Tauern schauen.
Sendungshinweis
„Guat aufg’legt“, 19.9.2019 um 18.00 Uhr
Die einheimischen Gäste – von der Musik über die Schützen, die Feuerwehr und die Kameradschaft – werden mit Leidenschaft bewirtet. Zentral im Ort gelegen ist der Gasthof auch Schauplatz zahlreicher Feierlichkeiten, von Hochzeiten über Taufen bis zu den Begräbnissen.
„Watten statt Wischen“
Früher gab es fünf bis sieben Stammtischrunden im Zirbenstüberl beim Postwirt, sie trafen sich zum Schnapsen, Tarockieren, Watten. Viele der Kartenspieler gibt es nicht mehr, aber eine junge Runde hat sich wieder gefunden. Die Fußballer des Ortes treffen sich am Stammtisch und statt am Smartphone herumzu"wischen" wird auf Initiative vom Postwirt wieder gewattet, tarockiert und geschnapst – die Mobiltelefone bleiben in der Tasche.
Wenn sich die Musikanten nach dem Ausrücken am Stammtisch zusammenfinden, dann dauert es oft nicht lang und es wird auch ganz spontan musiziert. Und „gscheit gredt“ – über die feschen Weiberleut, über’s Skifahren. Erzählt der Stammgast Franz Fasching von den vergangenen Zeiten, dann kommt er ins Schwärmen: von den Kasnockn der Seniorchefin, serviert in einer riesigen Pfanne, wo sich alle bedient haben.
Handschlagqualität
Die persönliche Begrüßung mit einem Handschlag, ob bei den einheimischen Gästen oder bei den Touristen, ist ein großes Anliegen für den Postwirt. Diplomatie ist eine Eigenschaft, die ein Wirt unbedingt braucht. Wenn es darum geht, das nächste Getränk nicht mehr auszuschenken oder den Gast nicht mehr mit dem Auto fahren zu lassen.
Pinzgauer Schmankerl
Für die Einheimischen serviert die Familie gern Bauernkrapfen mit Schwammerl, mit Kartoffeln oder mit Sauerkraut und – etwas ganz Besonderes – mit Granggen (Preiselbeeren). Da werden sogar ein paar Stammgäste extra informiert und kommen zum Genießen. Im Herbst kredenzt der Wirt seinen Gästen auch ab und zu einen ganz speziellen „Heuschnaps“.
Mittlerweile ist das Haus an die Tochter übergeben. Ernst Steger und seine Gattin helfen aber weiterhin tatkräftig mit.