Soleleitungsweg in der Ramsau
Ingenieur Georg Friedrich von Reichenbach baut im Auftrag des bayerischen Königs Max I. von 1816 bis 1817 die 29 Kilometer lange Soleleitung vom Salzbergwerk Berchtesgaden über Ramsau bis zur Saline in Reichenhall. Dabei muss er mit der von ihm entwickelten Pumpe Höhenunterschiede von bis zu 356 Metern überwinden. Eine technische Meisterleistung. Die Soleleitung war insgesamt 144 Jahre in Betrieb, sie wurde erst 1927 stillgelegt.
Andreas Schwab, Berggasthof Gerstreit
Andreas Schwab, Wirt vom Berggasthof Gerstreit, erinnert sich noch gut an die Erzählungen seines Großvaters, Solewart für ein Teilstück der Soleleitung. Er war in erster Linie Holzknecht und Landwirt, unter ärmlichen Bedingungen. Früher war der kleine Hof im Winter nur erschwert erreichbar, im Herbst musste frühzeitig Proviant und Verpflegung mit den Rössern hinaufgebracht werden.
Tourist-Info Ramsau, Fritz Rasp
Heutzutage freuen sich Gäste und Einheimische über die noch immer gut erhaltenen und vor allem fast ebenen Wege entlang der früheren Trasse. Es gibt mehrere Möglichkeiten einzusteigen in den Weg. Von Bischofswiesen vom Ortsteil Ilsank geht´s hinauf oder vom Sölderköpfl. Da war ein großes Bassin, da floss damals die Sole mit leichtem Gefälle Richtung Ramsau. Der Ramsauer Teil des Soleleitungsweges ist um die 14 Kilometer lang. Der Weg ist für die die ganze Familie zu empfehlen und vor allem der Ausblick belohnt die Wanderer. Bei wunderbarer Fernsicht sieht man vom Salzburger Schafberg bis in die Pinzgauer Berge, vorbei an Jenner, Göll und Watzmann.
Andreas Schwab, Berggasthof Gerstreit
Seit 1972 wird im Berggasthof Gerstreit musiziert. Jeden Sonntag und Feiertag von Ostern bis November, von 13 bis 16 Uhr, gibt es echte bayerische Volksmusik zu hören. Der Vater von Andreas Schwab, Martin Schwab, war Mitbegründer der Schönauer Musikanten und der Gerstreit-Musi. Die jungen Nachfolger unter Bruder Michael Schwab nennen sich jetzt Klausbach-Musi.
Andreas Schwab, Berggasthof Gerstreit
Der Soleleitungsweg wird im Winter geräumt und gestreut, ist also mit festen Schuhen auch als Winterwanderung geeignet. Vom Zipfhäusl aus kann man im Winter auf der Soleleitung westwärts in Richtung Taubensee und Mordaualm wandern oder nach Osten in Richtung Söldenköpfl.
Georg Grainer
Der Soleleitungsweg ist zwar nahezu eben, stellenweise aber sehr schmal (ca. 80-100 cm breit) und deshalb für Kinderwagen nur bedingt geeignet.