Wo ich daheim bin - in Adnet

Jede Woche ist Radio Salzburg in einer der 119 Salzburger Gemeinden. Anfang Februar war ORF Reporter Gerald Gundl zu Gast in Adnet (Tennengau). Er traf Menschen, die dem Ort ein Gesicht geben und ihm ihre Geschichten erzählten.

Sendungshinweis

„Ihr Vormittag“, 6.2.2019

Gerald Gundl besuchte Anfang Februar die Gemeinde Adnet (Tennengau), die nicht nur für ihren Marmor bekannt ist. Adnet ist auch die Heimatgemeinde von Skirennläuferin Anna Veith. Den Omann des Fanclubs, den Bildhauer Gustav Krispl traf der ORF Reporter, den Käsemeister Franz Pötzelsberger, Hubert Freidl vom Marmormuseum und Walter Schnöll von den Wandschützen.

Adneter Marmorweg

ORF Salzburg / Google Maps

Adneter Marmorweg

Hubert Freidl

Umgeben von edlen Steinen besuchte Gerald Gundl das Adneter Marmormuseum und traf dort die gute Seele des Museums, Hubert Freidl. Er führt interessierte Besucherinnen und Besucher entlang des Marmorweges. Die Liebe zum Marmor entstand während seiner langen Wanderungen durch den Steinbruch. Der Liebe wegen blieb der gebürtige Steirer auch in Adnet.

Hubert Freidl

ORF/Gerald Gundl

Hubert Freidl

Das besondere am Marmor ist für Hubert Freidl seine Vielfältigkeit. Es gibt roten Marmor, weißen Marmor, zweifärbigen Marmor und Marmor in vielen Schattierungen. Wenn man mit Leidenschaft an einer Sache dran ist, dann macht es auch viel Freude, so der Museumsführer.

Hubert Freidl ist auch zuständig für die Adneter Loipe, rund 15 Kilometer lang. Sie in Schuß zu halten ist sein zweites Steckenpferd und gerne fährt er selber mit den Langlaufski auf seiner Loipe.

Franz Pötzelsberger

ORF/Gerald Gundl

Franz Pötzelsberger

Franz Pötzelsberger

In der Dorfkäserei traf Gerald Gundl Käsemeister Franz Pötzelsberger. Milch von den Bauern im Ort wird hier seit Jahrzehnten verarbeitet, 240 Tonnen Käse wird im Jahr durchschnittlich produziert. Franz Pötzelsberger führt die Käserei schon in vierter Generation. Die Käsesorte Emmentaler ist seine Lieblingssorte, schon von Kindesbeinen an.

Käse herzustellen ist für Franz Pötzelsberger eine Herzensangelegenheit. Käse ist ein Lebens- und kein Nahrungsmittel, ein lebendes Produkt, so der Käsemeister. Der Urgroßvater war gebürtiger Vorarlberger, er hat mit der Käseproduktion begonnen und den Grundstein für das Familienunternehmen gelegt.

Ein Tag ohne Käse am Teller gibt es im Leben von Franz Pötzelsberger nicht, wiewohl es nicht mehr nur der Emmentaler ist.

Gustav Krispler

Steinbildhauer Van Gugg, so wird der Adneter Bildhauer Gustav Krispler auch genannt. Er ist gelernter Autospengler, bis er mit 25 Jahren die Faszination am Stein zu seinem Lebensmittelpunkt machte und seither als freischaffender Künstler tätig ist - er schafft Figuren und moderne Kunst.

Gustav Krispler

ORF/Gerald Gundl

Gustav Krispler

Die Arbeit mit dem Stein ist für den Künstler, der seine Arbeitsstätte mitten im Wald hat, noch immer ein unglaublich Erlebnis. Steine sind nicht kalt, wie landläufig immer gemeint wird, so Gustav Krispler. Formen und Farben hat die Natur eingefärbt, er braucht sie nur mehr herauszuschleifen. Auch Sinnlichkeit und Erotik strahlt der Stein für den Künstler aus.

Seit vielen Jahren ist Gustav Krispler auch Obmann vom Anna Veith-Fanclub. Das Versprechen, einen Fanclub zu gründen und zu leiten, gab er der Ausnahmeskifahrerin bereits im Alter von sieben Jahren. Damals war schon das große Talent zu erkennen. Als sie dann im Weltcup fuhr, löste er sein Versprechen ein - bis heute.

Walter Schnöll

Die Wandschützenhütte war das letzte Ziel von ORF Reporter Gerald Gundl in Adnet. Hier traf er sich mit dem Obmann der Wandschützen, Walter Schnöll. Von der Hütte feuern die Wandschützen zu besonderen Gelegenheiten ihre Stützen ab. 150 Mitglieder fasst die Kompanie derzeit. Die Schützen sind gern im Einsatz, um die Festlichkeiten wie Weihnachten, Neujahr, Heilige Drei Könige, Fronleichnam und Erntedank im Ort zu umrahmen.

Walter Schnöll

ORF/Gerald Gundl

Walter Schnöll

Für Walter Schnöll ist der Platz vor der Wandschützenhütte ein Kraftplatz. Aber nicht nur für ihn, viele Spaziergänger und Wanderer kommen vorbei. Die Bank vor der Hütte wird zum ausführlichen Plausch sehr gerne genützt. Die Gemeinschaft im Ort ist groß, man ist nie alleine, die Leute kommen gern zusammen und helfen einander.

Gerald Gundl und Birgit Neuwirth-Hemmers, salzburg.ORF.at

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