Wo ich daheim bin - in Fusch/Glstr.

ORF-Reporter Gerald Gundl traf in der Gemeinde Fusch an der Glocknerstraße (Pinzgau) interessante Personen, die den Ort seit vielen Jahren prägen. Jeden Mittwoch ist Radio Salzburg in einer der 119 Salzburger Gemeinden unterwegs.

Sendungshinweis

„Ihr Vormittag“, 16.1.2019

Die Gemeinde Fusch an der Glocknerstraße (Pinzgau) ist nicht nur der letzte Ort vor dem Großglockner auf Salzburger Seite, sondern auch ein schöner Platz, den ORF Reporter Gerald Gundl besuchte. Er traf vier Personen, die den Ort seit sehr vielen Jahren mit ihrem Engagement prägen.

Brigitte de Mas

ORF/Gundl

Brigitte de Mas

Brigitte de Mas

Bevor sie mit ihrem Mann das Museum „Erlebniswelt Holz“ errichtete - alles zum Thema Holz und die Ortschronik - betrieb das Ehepaar bis 2004 die Mühlauersäge in Fusch. Ahnenforschung interessierte die Familie schon immer sehr und so begann die Leidenschaft zur Ortschronik.

Historische Fotografie des Kurorts Bad Fusch bei Fusch an der Glocknerstraße

ORF

Bad Fusch

Die Nachforschungen waren so spannend, dass dadurch verschiedene Ausstellungen gestaltet wurden, zum Beispiel "Bad Fusch – eine Zeitreise durch die Jahrhunderte“ oder zum Jubiläumsjahr „200 Jahre Salzburg bei Österreich“ folgte noch „200 Jahre bewegte Dorfgeschichte im Fuschertal“. Brigitte de Mas freut sich über jeden „Schatz“, den sie von den Fuscherinnen und Fuschern für die Ortschronik bekommt.

Nach dem Aus für das kleine Sägewerk, das sie gemeinsam mit der Schwester vom Vater übernommen hatte, entschloß sich Brigitte de Mas, daraus ein Holzmuseum zu gestalten. Vom Samen bis zum edlen Holzprodukt wird alles Wissenswerte rund um das Thema Holz gezeigt. Für Holzinteressierte steht auch der Ehemann von Brigitte de Mas für Auskünfte zur Verfügung. „Holz ist unser Leben“, so die Fuscherin.

Peter Wallner

70 Jahre war der Ehrenkapellmeister für die Fuscher Musikkapelle tätig. Musizieren mit anderen Menschen war die große Freude des Peter Wallner. Nachdem er vom Onkel, der im Krieg gefallen war, eine Klarinette gefunden hatte, begann er im Selbststudium mit dem Musikinstrument.

Peter Wallner

ORF/Gundl

Peter Wallner

Highlights gab es viele, an die sich Peter Wallner gerne erinnert. 1958 war die Musikkapelle drei Wochen unterwegs nach Belgien, zur Expo Weltausstellung. Die Mannschaft kam fast nicht aus der Uniform heraus, so viele Auftritte waren zu absolvieren. Manchmal war die Zeit so knapp, dass die Stutzen einfach umgedreht wurden, weil sie nicht mehr ganz sauber waren, so Peter Wallner mit einem Schmunzeln.

Drei Generationen der Familie Wallner spielten in der Musikkapelle zur selben Zeit, wunderbare Erinnerungen hat Peter Wallner daran. Und der rüstige Fuscher erinnert sich noch gut, als der halbe Ort leer war und vieles still stand, weil die Musikkapelle wieder einmal zu einem Einsatz ausgerückt war.

Elisabeth Grießner

Seit 1981 leitet die Fuscherin die katholische Frauenschaft, ist als Vorbeterin in der Kirche und als Lektorin sehr aktiv. Der Glaube hilft ihr oft, schon in ihrer Erziehung spielte es eine große Rolle. So manche schlechte Stunde wurde mithilfe des Glaubens überwunden.

Elisabeth Grießner

ORF/Gundl

Elisabeth Grießner

Das Zusammenkommen mit den Menschen in der Kirche und die Veranstaltungen rund um die Kirche sind für Elisabeth Grießner ein schönes Erlebnis. Beim Pfarrcafé werden dann die alten Geschichten ausgetauscht und auch „viel Blödsinn gemacht“.

Die Frauenschaft ist sozial sehr aktiv und wichtig für den Ort, so die Leiterin, denn manche Menschen sind doch viel alleine und freuen sich über die Besuche der Frauen. Speziell vor Weihnachten werden diese Besuche sehr gern angenommen.

Siegfried Scherer

90 Jahre alt ist der Seniorchef des Hotels „Römerhof“, damals noch eine kleine Kramerei mit ein paar Kühen im Stall. Er kann sich noch gut an Hofrat Franz Wallack, den Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße (1930 bis 1935), erinnern. Sogar im Auto mitgenommen hat Franz Wallack ein paar Fuscher Buben damals.

Siegfried und Franziska Scherer

Privat

Siegfried und Franziska Scherer

Siegfried Scherer hatte schon in jungen Jahren viele Ideen, um die Kramerei weiter zu entwickeln. Einige Jahre hat es dann gedauert, es brauchte Geduld und Hartnäckigkeit, bis sich der Vater letztendlich überzeugen ließ. Bereits die dritte Generation ist mittlerweile im Hotelbetrieb tätig. Stolz ist Siegfried Scherer auf seine Familiengeschichte, die untrennbar mit Fusch und dem Großglockner verbunden ist.

Gerald Gundl und Birgit Neuwirth-Hemmers, salzburg.ORF.at

Links: