Jochalmen im Bluntautal bei Golling

Die Jochalmen im Bluntautal bei Golling (Tennengau) sind das Ziel von Philipp Meikl bei „Über d’Alma“ am 26. Juni. Das Almgebiet am Fuß des Göllmassivs ist ein beliebtes Ziel - auch am Weg zum Carl-von-Stahl-Haus.

Die beiden Jochalmen zählen zu einem der interessantesten Almgebiete des Tennengaues. Fünf Bauern haben das Servitutsrecht, um hier ihr Vieh aufzutreiben. Im Wechsel zwischen Unterer und Oberer Jochalm wird das Weidevieh ab Juli in die höheren Almregionen getrieben. Die anfallende Milch wird frisch gemolken, zu Tilsiter-Almkäse verarbeitet und auch den Besuchern angeboten. Brot und Speck für eine Almjause werden ebenfalls selbst hergestellt.

Jochalm im Bluntautal

Christine Mooslechner

Sendungshinweis

„Über d’Alma“, 26.6.2016

Für die Viehherde und die Verarbeitung der Milch der zehn Melkkühe sind die Sennleute Bert und Margret Wenger zuständig - selber Bauersleute aus Golling-Torren. Der restliche Viehstand ist Jungvieh.

Jagdrevier von Erzherzog Franz Ferdinand

Die Jochalmen haben eine interessante Geschichte: Von 1908 bis 1914 gehörte dieses große Almgebiet zum Jagdrevier von Erzherzog Franz Ferdinand. Er ließ die Bauern dort enteignen und ließ in schwierigem Gelände eine Straße errichten, um das Gebiet besser für die Jagd zu erschließen. Der leidenschaftliche Jäger Franz Ferdinand nützte dieses - vor allem als Gamsgebiet beliebte - Revier weidlich aus.

Jochalm im Bluntautal

Christine Mooslechner

Bemerkenswert ist auch die Geschichte der Erlegung einer weißen Gams durch Franz Ferdinand - ein Ereignis, das in Jägerkreisen stets mit nachfolgendem Unglück verbunden wurde: so auch die Ermordung Franz Ferdinands und seiner Gemahlin in Sarajevo am 28. Juni 1914. Das Hochgebirgsjagdrevier gehört auch in unserer Zeit zu den Begehrtesten in dieser Region und gehört den Bundesforsten.

Wegbeschreibung

Von Golling kommend erreicht man den Weg zur Unterjochalm über das Bluntautal. Man kann bis zum Gasthof Bärenhütte mit dem Auto fahren und steigt dann entweder den Almweg oder die Fahrstraße hinauf. Die Gehzeit beträgt etwas eineinhalb Stunden. Die Alm ist von Anfang Juni bis in den September hinein bewirtschaftet. Für Wanderer gibt es einfache Bewirtungsmöglichkeit, aber keine warmen Speisen.