Salzburg schaffte es nicht zur Studentenstadt

Der scheidende und künftige Rektor der Universität Salzburg diskutierten am Mittwoch über Probleme und Chancen der Uni Salzburg. Dabei wurde deutlich, dass es die Universität in den vergangenen 60 Jahren nicht geschafft hat, Salzburg zu einer Studentenstadt zu machen.

Die Universität Salzburg verabschiedete am Mittwoch anlässlich des Tages der Universität das bisherige Rektorat unter der Führung von Heinrich Schmidinger. 18 Jahre lang war er Schmidinger Rektor der Universität Salzburg. In dieser Zeit hat sich die Uni spürbar verändert. Die Implementierung des Universitätsgesetzes 2002 und die Schwerpunktsetzung seien die größten Herausforderungen seiner Amtszeit gewesen. „Die Naturwissenschaften wurden während meiner Amtszeit enorm gestärkt, das sieht man zum Beispiel am neuen Laborgebäude in Salzburg-Itzling. Ich glaube trotzdem, dass die Universität ihren Charakter, nämlich vorrangig eine geisteswissenschaftliche Universität zu sein, auch behalten hat“, resümierte der Rektor Heinrich Schmidinger.

18.000 Studierende - aber keine Universitätsstadt

Unter Schmidinger ist die Universität stark gewachsen: Sie zählt heute rund 18.000 Studierende und 3.000 Mitarbeiter. Dass die Universität Salzburg ein Betrieb mit mehreren tausend Mitarbeitern, rund 10.000 prüfungsaktiven Studenten und einem Budget von mehr als 160 Millionen Euro mitten im Herzen der Stadt Salzburg ist, merkt man aber nicht, bedauert der scheidende Chef. „Eine der Faktoren dafür ist sicher die Geschichte der Uni, es hat uns immerhin 150 Jahre nicht gegeben. Wir sind erst 1962 wieder errichtet worden und währenddessen haben sich Stadt und Land Salzburg ganz anders entwickelt. Salzburg ist die Festspielstadt geworden, Salzburg ist das Tourismusland geworden. Das bedaure ich sehr, dass es auch mir nie gelungen ist, aus Salzburg eine Stadt für die Studierenden zu machen.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Salzburg schaffte es nicht zur Studentenstadt
Am Tag der Universität diskutierten der scheidende und der designierte Rektor über Meilensteine und Zukunftsvisionen der Uni Salzburg.

Neuer Rektor: „Wer Leistung bringt, bekommt Geld“

Beim Tag der Universität diskutierten der alte und der neue Rektor mit den Mitarbeitern. Der Theologe Schmidinger mit dem Naturwissenschaftler und Drittmittel-Papst Lehnert. Der will nach einer Sichtung der Stärken und Schwächen der Uni vieles umkrempeln. Die Schwerpunkte insbesondere im Bereich der Forschung sollen ein Stück weit neu definiert werden und die Leistungen, die in der Forschung und in der Lehre erbracht werden sollen durch ein kluges System der leistungsorientierten Mittelgabe belohnt werden", schilderte der designierte Rektor Hendrik Lehnert.

In einem Punkt treffen sich der alte und der neue Rektor, nämlich beim Wunsch nach deutlich mehr Sichtbarkeit der Universität Salzburg. „Es muss wesentlich mehr Infrastruktur geschaffen werden, eben auch für die Studierenden. Das ist ein Wunsch an die Politik und an das Christkind“, sagte Rektor Schmidinger. Die Universität spürbarer zu machen, dazu gehöre aber auch, das Wohnen für Studenten in Salzburg leistbarer zu machen.